Inklusion mit Herz: Event übersteigt alle Erwartungen

Das Sport-Event für Menschen mit und ohne Handicap fand am 26. August statt und es war ein großer Erfolg.

Das Event zeigte, wie Inklusion möglich ist.
Das Event zeigte, wie Inklusion möglich ist. | Foto: Martial Arts Group e.V.

Wolfenbüttel. Mehr als 100 Sportler mit und ohne Handicap aus ganz Deutschland präsentieren erstmals in Wolfenbüttel eine außergewöhnliche Inklusion-Veranstaltung. "Beeindruckende Darbietungen, interessante Talkrunden und die Band Maniax aus Braunschweig in Hochform sorgten für tolle Stimmung, zeigten ein fantastisches Miteinander und große Emotionen", so zeigen sich die Veranstalter sehr zufrieden mit dem Event vom 26. August.



Bereits 2022 hat die Martial Arts Group e.V. Wolfenbüttel vom Initiator Inklusion mit Herz Präsidenten Bernd Höhle MAA- International (Weltverband für 120 Länder) den Zuschlag für die Veranstaltung in Wolfenbüttel bekommen.

„Wir haben im Weltverband so von Wolfenbüttel geschwärmt und uns dann sehr über den Auftrag und das Vertrauen für Wolfenbüttel gefreut. Nun starteten wir einen großen Aufruf um Vereine, Unterstützer und auch Sponsoren für die Idee zu gewinnen!“, kommentiert René Lassalle 1. Vorsitzende der MAG e.V. Wolfenbüttel.

Viele Vereine hätten spontan ihr Interesse signalisiert: Yong Verein Wolfenbüttel, BAC-Wolfenbüttel, Lindener Sportverein Wolfenbüttel, Germania Wolfenbüttel, Freiwilligen-Agentur e.V. arbeiteten akribisch am Gelingen dieser Veranstaltung. Die Sportfreunde Braunschweig komplettierte die Crew. Der TV 38 Bürgersender produzierte ebenfalls einen Beitrag, der nun ausgestrahlt werden soll.

Die Eröffnungsreden wurden von Bürgermeister und Schirmherr Ivica Lukanic, Dunja Kreiser (SPD Bundestagsabgeordnete) und Jan Schröder (SPD Landtagsabgeordneter) gehalten.

SPD-Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser bei der Eröffnungsrede.
SPD-Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser bei der Eröffnungsrede. Foto: über Martial Arts Group e.V.


Miteinander statt Gegeneinander


Als eines der interessantesten Themen auf dem Talksofa kristallisierte sich "Miteinander statt Gegeneinander" heraus. Dabei ging es darum, wie Inklusion funktionieren kann. „Solch eine wunderschöne Veranstaltung kann nur funktionieren, wenn alle zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Hier muss man die Ellenbogen einfahren und die Vereinsbrille abnehmen, dann ist alles möglich. Wir hoffen sehr, dass wir das in Wolfenbüttel auch in der Zukunft nachhaltig hinbekommen!“, bemerkt BAC Präsident Ulrich Hackbarth. Weitere Themen in den Talkrunden waren unter anderen "Barrierefrei sei dabei" und "Barriere fängt im Kopf an".

"Tatsächlich musste ich Jahre suchen um in meinen Sport starten zu dürfen. Verein über Verein hat mich auf Grund meines Handicap abgelehnt, weil den Übungsleitern die Ausbildung fehlt. Die MAA hat sich meiner angenommen. Hier in Wolfenbüttel sehe ich, was wirklich möglich ist. Auf dieser Veranstaltung wurde gemeinsam geboxt, Fußball gespielt und getanzt. Alles tolle Menschen, das war für mich das beeindruckendste Event, an dem ich gern und von ganzem Herzen teilgenommen habe!", bemerkt ein sichtlich gerührter Tai Chi Meister Angelo Calogero Marotta aus dem Saarland.

Weitere Gäste auf dem Talksofa waren:
GM Maik Löhr und sein Yong-Team, Boxer Mike Schmitz, MAG e.V., Vorsitzender Rene Lassalle, Akrobatik Kids Amelie Audritz, Karate-Ka Thorsten Lugert, Amputee Fußball-Profi Bastian Pusch, Rollstuhltanz-Profi Erik Machens, MAG e.V. Spendenbeauftragter Maik Brunke, GM Klaus Uschkurat, LSV 2. Vorsitzender Ulrich Kramer, Friedhelm Schneider SV Bettrum, Tutor Marco Hübner HGB, Freiwilligenagentur Steffi Bischof, Karl-Heinz Hoffmann Parkhotel, Janine Böttcher Projektleitung Inklusion Landkreis Niedersachsen, Ortsbrandmeister Feuerwehr Wolfenbüttel Sven Dost und Lindy Hop Profi Petra Engel-Höhfeld sowie Sponsoren Robert Reichelt, Jan Werner, Marvin Klose, Bernd Golland, Thomas Meyer und weitere.

Bei dem Event konnte jeder zeigen, was in ihm steckt - mit oder ohne Handicap.
Bei dem Event konnte jeder zeigen, was in ihm steckt - mit oder ohne Handicap. Foto: über Martial Arts Group e.V.


Beeindruckende Darbietungen


Neben den Talkrunden gab es auch viel fürs Auge bei den zahlreichen Präsentationen. Von Akrobatik Kids Amelie Audritz LSV, Wing Chun Kids Selbstverteidigung unter der Leitung von Antje Faika ( 2. Vorsitzende MAG e.V. ) und Thilo Michehl, Karate Thorsten Lugert und Samuel Reinschüssel, Thai Chi Angelo Calogero Marotta, Yong Verein Taekwondo / Kummooyeh, Amputee Boxer Mike Schmitz & BAC Wolfenbüttel, Amputee Fußball Torwandschießen mit Profi Bastian Pusch vs Jan Werner MyBike, Selbstverteidigung aus dem Rollstuhl und mit Menschen ohne Augenlicht Michael Bureta MAG e.V., Europameister/ Vizeweltmeister Erik Machens und Petra Höhfeld-Engel Lindy Hop in einer besonderen Tanzdarbietung.

Viele Herzen für die Inklusion.
Viele Herzen für die Inklusion. Foto: Martial Arts Group e.V.


Spendenübergabe


Zum Ende der Veranstaltung kam es zu der spannenden Verkündung der gesammelten Spendensumme. Nach Abzug aller Auslagen für die Veranstaltung konnten Maik Löhr vom Yong Verein und Maik Brunke Spendenbeauftragte der MAG e.V. unter großem Applaus Frau Lechtenberg vom Kinderhospiz Löwenherz einen Spendenscheck von 5265 Euro überreichen.

„Unser Weltverband arbeitet seit Jahren mit der MAG e.V. Wolfenbüttel an unterschiedlichen Projekten. Die MAG ist ein Mitglied der MAA International. Großmeister Sifu Lothar Kniebel ist einer unserer Inklusion mit Herz Botschafter, deshalb wusste ich vorab, dass Wolfenbüttel eine gute Wahl für Inklusion mit Herz ist. Diese Veranstaltung allerdings hat alle meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Das Format war einfach klasse und habe ich so in dieser Art und Weise noch nie gesehen. Tolle Menschen, klasse Location und ja, ich kann mir, sofern Interesse besteht, auch weitere Veranstaltungen in Wolfenbüttel sehr gut vorstellen. Danke an alle Unterstützer, Vereine und Funktionäre für dieses für mich unvergessliche Highlight in Wolfenbüttel“, kommentiert Bernd Höhle, Präsident der Martial Arts Association International.

Blick in die Zukunft


„Wir haben einen Traum, in Wolfenbüttel und auch gern in anderen Städten, ein Ausbildungsmodul Inklusion über KSB / LSB zu installieren, so dass jeder interessierte Übungsleiter/Trainer dieses als Zusatzausbildung nutzen kann. Dieses Modul muss nicht länger als 3 bis 4 Stunden sein. Damit Sportler mit Handicap besser in die Vereine aufgenommen werden können. Wenn der Übungsleiter/in trotz Ausbildung/Modul eine Hilfe braucht, ein zusätzliches beispielsweise InkluSportTeam über die Stadt von 1 bis 2 Personen, die den Übungsleiter bei seiner Aufgabe vor Ort auch noch unterstützen können. In den Talkrunden konnten wir sehen, wie gut das Miteinander funktioniert, in der MAG e.V. klappt es seit Jahren. Die Menschen wollen nicht unbedingt in eine separate Gruppe, sondern möchten miteinander und ohne Handicap Sport ausüben. Das können wir aber nur, wenn sich möglichst alle Vereine für Inklusion an einen runden Tisch setzen. Sonst kann es nicht funktionieren. Um ein Stück weit William Butler Yeats zu zitieren: 'Wir legen unsere Träume hier vor Euren Füßen aus, bitte wandelt sanft darauf, denn bedenkt, Ihr wandelt auf unseren Träumen!'", so René Lassalle abschließend.


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