Wolfenbüttel. Er ist gebürtiger Wolfenbütteler, hier aufgewachsen und auf dem Gymnasium im Schloss zur Schule gegangen. Heute ist er 56 Jahre alt, hat einen erwachsenen Sohn, sitzt ehrenamtlich als Abgeordneter im Kreistag Wolfenbüttel und ist vom Hauptberuf Leiter des Jugendamtes der Stadt Braunschweig. Jetzt will er Landrat von Wolfenbüttel werden.
Wie regionalHeute.de bereits richtig vorab berichtete, will die SPD mit Martin Albinus in den Wahlkampf um das Amt des Landrates ziehen. Diese einstimmige Entscheidung des SPD-Unterbezirksvorstandes wurde am heutigen Freitag, ein Jahr und einen Tag vor der Wahl, bei einem Pressegespräch bekanntgegeben. Die amtierende Landrätin Christiana Steinbrügge (SPD) tritt altersbedingt nicht erneut zur Wahl an.
Martin Albinus: "Ich war schon immer Sozialpolitiker"
Eine leichte Entscheidung sei es daher gewesen, sich für Albinus als Kandidaten auszusprechen, sagt der SPD-Unterbezirksvorsitzende Jan Schröder. Martin Albinus habe eine langjährige Erfahrung in der kommunalen Verwaltung vorzuweisen. Seit 2016 sogar als Leiter des Jugendamtes in Niedersachsens zweitgrößter Stadt - Braunschweig. Zudem ist er dort stellvertretender Sozialdezernent. "Ich war schon immer Sozialpolitiker und ich werde auch immer Sozialpolitiker sein", sagt Albinus über sich selbst. So verwundert es dann auch nicht, dass er entsprechende Themen auf die Agenda einer möglichen Amtszeit setzen will. Hier hebt er vor allem Ideen und Konzepte für die Gesundheitsversorgung im ländlich geprägten Landkreis Wolfenbüttel hervor.
Die demographische Entwicklung benennt Albinus als Herausforderung und möchte eine Antwort auf die Frage finden, wie man Stabilität in die Einwohnerzahlen des Landkreises bringen kann. In der Region will er auf Vernetzung mit den anderen Kreisen und kreisfreien Städten setzen und auch - darauf angesprochen - dem Gedanken einer Großregion Braunschweig nicht ablehnend gegenüberstehen, jedoch ohne Identitätsverlust für die Städte und Kreise.
Bevor Martin Albinus jedoch so richtig in den Wahlkampf einsteigen kann, muss er zunächst auch von der Mitgliederbasis nominiert werden. Das soll bei einer Versammlung am 15. November, um 14 Uhr, im Beisein von Ministerpräsident und SPD-Landesvorsitzendem Olaf Lies im Dorfgemeinschaftshaus Ohrum erfolgen. Eine Gegenkandidatur gibt es, Stand heute, nicht und erscheint auch als eher unwahrscheinlich. Die SPD ist die erste Partei im Landkreis Wolfenbüttel, die einen Kandidaten für die Wahl des Landrates vorgestellt hat.