Kalte Dusche für den guten Zweck

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Ein heißes Wochenende mit eiskaltem Wasser für Mitglieder der Ortswehr Wolfenbüttel. Nach der Teilnahme am Buspulling stand für sie noch eine Herausforderung auf dem Programm. In der Feuerwache mussten sie die "Cold Water Challenge" bestehen. Corinna und Uwe Frobart als Organisatoren hatten diese Herausforderung für ihre Kameraden bis zuletzt geheim gehalten.

Bei der „Kalt-Wasser-Herausforderung" stürzen sich nach einer Nominierung durch eine andere Feuerwehr (meist über Facebook) die Einsatzkräfte, wenn möglich mit Einsatzkleidung, in die eiskalten Fluten eines Pools, Schwimmteichs, Sees, Flusses, rennen durch Wasserwände, stehen unter der kalten Dusche – oder sitzen wie die Wolfenbütteler Kameraden im Gummiboot und lassen die Wasserdusche über sich ergehen. "Wir wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Wendessen nominiert", erzählt Uwe Frobart.

Die Umsetzung der Challenge wird von den Feuerwehren im Video festgehalten. Mit den lustigen Videos zeigen die Einsatzkräfte eindrucksvoll, dass sie weltweit eine große Gemeinschaft sind und das auch trotz aller ernsten Einsätze Spaß und Kameradschaft nicht zu kurz kommen. Und ein guter Zweck spielt bei der Aktion auch eine Rolle: Wer die Herausforderung nicht annehmen möchte, kann sich mit einer Spende an Paulinchen e. V. "freikaufen". Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder wurde 1993 gegründet, um Familien nach Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen ihrer Kinder zu beraten, bei Problemen in der Rehabilitationszeit zu helfen sowie präventiv auf die Unfallursachen hinzuweisen.

Jedes Jahr müssen allein in Deutschland mehr als 30000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden, rund 6000 Kinder verletzten sich so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Um auf die Folgen von thermischen Verletzungen im KIndesalter, deren Behandlung, die Unfallgefahren und die Erste Hilfe aufmerksam zu machen, ruft Paulinchen jährlich am 7. Dezember zum bundesweiten "Tag des brandverletzten Kindes" auf.

Wer sich das Ganze Challenge-Aktion ausgedacht hat, weiß offensichtlich niemand. Die Videos auf Youtube, die über Facebook verbreitet werden, sind derzeit der Renner und werden wie wild geklickt. Die Aktion ähnelt einem Kettenbrief, immer weitere Nominierungen folgen. Die Wolfenbütteler haben die Wehren Schöppenstedt, Harlingerode, Quedlinburg und Vorsfelde herausgefordert. Schöppenstedt und Harlingerode haben sich schon nass gemacht…


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