Killer angeheuert: Frauen auf der Anklagebank

Zwei Frauen sollen eine Mann beauftragt haben, den Ex-Lebensgefährten der Tochter töten zu lassen. Nun müssen sich die beiden Frauen vor Gericht verantworten.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. Nur wenige Monate nach ihrer Festnahme müssen sich eine Iranerin und ihre deutschiranische Tochter aus Wolfenbüttel vor dem Landgericht verantworten. Die beiden Frauen sollen gemeinsam geplant haben, einen 36-Jährigen zu ermorden. Dazu sollen sie einen Auftragskiller angeheuert haben. Die Anklage lautet auf versuchte Anstiftung zum Mord.



Bei den beiden Angeklagten handelt es sich um eine 41-Jährige und deren 69-jährige Mutter. Beide Frauen sitzen seit Dezember in Untersuchungshaft. Das, was den beiden Frauen vorgeworfen wird, klingt wie ein Krimi. Sie sollen im November des vergangenen Jahres beschlossen haben, den ehemaligen Lebensgefährten der 41-Jährigen wegen bestehender Sorgerechtsstreitigkeiten töten zu lassen. So habe man vermeiden wollen, diesem ein Sorge- oder Umgangsrecht für das Kind gewähren zu müssen. Außerdem hätten sie den Ex dafür bestrafen wollen, dass er die 41-Jährige während der Beziehung geschlagen und 80.000 Euro aus dem Vermögen der 41-jährigen Angeklagten sowie 20.000 Euro aus dem Vermögen der 69-jährigen Angeklagten verspielt und nicht zurückgezahlt habe.

Mutter stellte Kontakt her


Um den Ex aus dem Weg zu räumen, sollen die Frauen einen Auftragskiller angeheuert haben. Dabei, so heißt in einer Mitteilung des Gerichts, soll es sich um einen 33-jährigen Stammkunden des Restaurants gehandelt haben, das die 69-Jährige führte. Bei einer ersten Kontaktaufnahme habe die 69-Jährige herausfinden wollen, ob dieser bereit wäre, einen Menschen zu töten.


Nachdem der Mann seine grundsätzliche Bereitschaft zur Tötung eines Menschen signalisiert habe, soll er sich mit den beiden Angeklagten getroffen haben, um weitere Einzelheiten zu besprechen. Bei diesem Treffen soll die 41-jährige Angeklagte an den Zeugen Fotos des ehemaligen Lebensgefährten, einen Zettel mit dessen Namen und seiner Adresse sowie seinen Schichtplan übergeben haben. Als Belohnung sollte der Mann 17.000 Euro erhalten. Mit der Verabredung, den Ex spätestens am 3. Dezember zu töten, soll das Geld auch übergeben worden sein.

Ex sollte durch Schüsse in Herz, Mund und Kopf sterben


Zum Schein soll der Mann auf das Angebot der Angeklagten eingegangen sein, soll aber zu keinem Zeitpunkt tatsächlich beabsichtigt haben, den ehemaligen Lebensgefährten zu töten. Stattdessen soll er sich am 1. Dezember an die Polizei gewandt und für den nächsten Tag ein Treffen mit der 41-Jährigen vereinbart haben, um letzte Details für die Tötung zu besprechen. Tatsächlich habe die 41-jährige Angeklagte bei diesem Treffen mitgeteilt, dass dieser dem ehemaligen Lebensgefährten in Herz, Mund und Kopf schießen solle und dass der Tod auch die 69-jährige Angeklagte erfreuen werde.

Polizei überwachte Treffen


Was die beiden Frauen nicht wussten: Die die Polizei hatte das Treffen an einer Landstraße am Ortseingang von Wolfenbüttel beobachtet und das Gespräch mitgehört und aufgezeichnet. Nachdem sich im Laufe dieses Gespräches der Tatverdacht gegen die 41-Jährige zu einem dringenden Tatverdacht erhärtete, folgte im Anschluss des Gespräches die Festnahme. Kurze Zeit später konnte auch die Mutter festgenommen werden.

Der Prozess vor dem Braunschweiger Landgericht startet am morgigen Mittwoch. Laut Gericht sind insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Demnach könnte das Urteil am 2. Juni fallen.


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