Kitas erhalten Sonder-Budget für diversitätsgerechtes Spielzeug

Allen Kindertageseinrichtungen und der Stadtbücherei Wolfenbüttel soll nun ein begrenzter Sonderetat für diversitätsgerechte und mehrsprachige Bücher und Spielzeug zur Verfügung gestellt werden.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. Nach einigen Tauziehen darüber, ob die städtischen Kindertagesstätten diversitätsgerechtes Spielzeug brauchen, oder nicht, stimmte der Verwaltungsausschuss Stadt schlussendlich zu.



Vorgeschlagen hatte die Idee die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Stadt Wolfenbüttel. Zunächst war geplant, alle Kindertageseinrichtungen der Stadt mit einem Set an diversitätsgerechtem und mehrsprachigem Spielzeug sowie entsprechenden Büchern auszustatten. Darüber hinaus sollte das Set um aktuelle Fachbücher für die pädagogischen Fachkräfte zu den Themen Diversität und Antidiskriminierung ergänzt werden. Auch die Stadtbücherei Wolfenbüttel sollte ein Set an diversitätsgerechten und mehrsprachigen Büchern zur Ergänzung ihres Bestandes erhalten.

Grüne bringen Änderungsantrag ein


Nachdem der Sozialausschuss die Idee ablehnte, änderten die Grünen ihren Antrag. Der neue Vorschlag: Allen Kindertageseinrichtungen und der Stadtbücherei Wolfenbüttel sollte ein begrenzter Sonderetat für diversitätsgerechte und mehrsprachige Bücher und Spielzeug zur Verfügung gestellt werden. Damit sollten die Einrichtungen selber entscheiden können, ob und in welcher Form sie das Angebot annehmen. Als Hilfestellung sollten Beratungen und eine Vorauswahl dienen. Doch auch der Änderungsantrag konnte nicht überzeugen, wurde kurze Zeit später im Kulturausschuss ebenfalls abgeschmettert.

Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Rudolf Ordon (FDP) gab beispielsweise zu bedenken, dass es nicht sinnvoll sei, mehrsprachige Bücher anzubieten. "Das ist gerade ein Hemmnis und spricht gegen Integration. Wir sagen, wir wollen die, die zu uns kommen integrieren. Dann muss man darauf drängen, dass sie auch die deutsche Sprache lernen. Es bringt nichts, wenn man ihnen noch ermöglicht, Bücher in ihrer Muttersprache weiter zu lesen. Das ist eigentlich gegen die Integration", so Ordon, der deutlich machte, dass er dem Antrag nicht zustimmen werde.

Verwaltungsausschuss stimmt zu


Der Verwaltungsausschuss als entscheidendes Gremium stimmt dem Änderungsantrag schlussendlich dennoch zu. Die städtischen Einrichtungen sollen nun eine Summe zur Verfügung gestellt bekommen, für die sie diversitätsgerechte und mehrsprachige Bücher und Spielzeuge beschaffen können. Über die Höhe des Budgets ist nichts bekannt.


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