Klimadebatte: Bürgermeister Pink will Vorlage in den Rat einbringen


Fridays for Future Wolfenbüttel traf sich mit Bürgermeister Thomas Pink. Symbolfoto: Pixabay
Fridays for Future Wolfenbüttel traf sich mit Bürgermeister Thomas Pink. Symbolfoto: Pixabay

Wolfenbüttel. Am vergangenen Montag traf sich die Ortsgruppe Fridays for Future Wolfenbüttel erstmals mit Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink, um sich mit ihm über ihren Forderungskatalog auszutauschen. Diesen will sie in der kommenden Woche an Stadt und Landkreis übergeben. Hierüber berichtet die Fridays for Future Ortsgruppe Wolfenbüttel (FFF) in einer Pressemitteilung.


Auf dem Weg zur Bewältigung des Klimawandels sehen die Jugendlichen viele Chancen, um Stadt und Landkreis nachhaltig und noch lebenswerter zu gestalten. Es werde Zeit, dass diese Chancen genutzt werden. In vielen Städten in Deutschland tragen die Ortsgruppen der Fridays for Future-Bewegung ihre Forderungen an die Lokalpolitik in die Rathäuser, um Druck für mehr Klimaschutz zu machen. „Klimaschutz beginnt schon auf lokaler Ebene“, sagt Nicolas Hoops, Aktiver in der Ortsgruppe. „Mit einfachen Maßnahmen kann bereits viel verändert werden. Außerdem gibt es symbolische Schritte wie die Ausrufung des Klimanotstands, die das Thema Klima auf die lokale Agenda setzen.“

Auf der Suche nach klimafreundlichen Alternativen


Genau diese Maßnahme ist sogleich die erste Forderung der Gruppe an die Stadt: „Die Stadt Wolfenbüttel erkennt den menschengemachten Klimawandel offiziell als Klimakrise an.“ Diesen Schritt sind bereits 64 deutsche Städte gegangen, Wolfenbüttel gehört bisher nicht dazu. Die Städte verpflichten sich damit, bei jeder ihrer Entscheidungen zu prüfen, wie sich diese auf das Klima auswirkt – und ob es eine klimafreundlichere Möglichkeit gibt.

Zahlreiche Maßnahmen schon umgesetzt


Der Bürgermeister dankte den Jugendlichen zunächst für ihr politisches Engagement und ihren Einsatz für das Klima. Es sei klar, dass die bisherigen Anstrengungen nicht genug seien. Bezüglich des Klimanotstands zeigte er sich gewillt, das Thema in Wolfenbüttel aufzugreifen. „Dass dies eine Klimakrise ist, ist nicht zu übersehen.“ Er wolle dafür eine Vorlage in den Rat einbringen, der dann entscheidet, ob der Klimanotstand ausgerufen wird. Nicht außer Acht zu lassen seien jedoch auch die bisherigen Maßnahmen der Verwaltung. So wurde verwaltungsintern schon vor Jahren auf Umweltpapier umgestellt, außerdem wurden in der Vergangenheit zahlreiche Dienst-Fahrräder angeschafft.

Bürgermeister beim Klimastreik nicht anwesend


Derweil planen die Aktivisten der Ortsgruppe bereits das nächste Ausrufezeichen: Zum vierten globalen Klimastreik am 29. November sollen auch in Wolfenbüttel wieder viele Menschen ein Zeichen für mehr Klimaschutz setzen. Vor dem offiziellen Auftakt um 14 Uhr auf dem Schlossplatz sollen ab 13:00 Uhr Plakate gebastelt, Musik gespielt und Diskussionen geführt werden. Nach dem Klimastreik will die Gruppe außerdem ihren Forderungskatalog offiziell vorstellen. Der Bürgermeister wird bei diesem Termin nicht anwesend sein; es gebe Termine, die nicht zu verschieben seien.

Die globale Bewegung Fridays for Future fordert, die von fast allen Staaten der Welt selbst gesetzten Ziele des Pariser Abkommens einzuhalten. Dieses besagt, dass die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst auf 1,5 °C begrenzt werden soll. Mit den aktuellen Maßnahmen steuert die Weltgemeinschaft auf eine deutlich stärkere Erwärmung zu, was katastrophale Auswirkungen für Mensch und Umwelt zur Folge haben würde.


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