Knochenmark für krebskrankes Mädchen gespendet


Nils Neugebauer hat Knochemark gespendet. Foto: Stadtwerke
Nils Neugebauer hat Knochemark gespendet. Foto: Stadtwerke | Foto: privat

Wolfenbüttel. „Soziales und ehrenamtliches Engagement macht eine Gesellschaft erst wertvoll“, sagt Vera Steiner, Geschäftsführerin der Stadtwerke Wolfenbüttel. Sie ist stolz auf Mitarbeiter, die sich für andere einsetzen. Einer davon ist Nils Neugebauer. Der 29-jährige Controller hat Stammzellen gespendet. Die Empfängerin ist ein Mädchen aus der Türkei.


Für den Eingriff in Köln, der unter Vollnarkose stattfindet, ist der junge Mann von seinem Arbeitgeber eine Woche freigestellt worden. „Seine Knochenmarkspende gibt einem kranken Menschen die Chance, wieder ganz gesund zu werden“, erklärt Vera Steiner, „das finde ich großartig.“ Sie ist stolz darauf, dass sich in der Belegschaft der Stadtwerke Wolfenbüttel ganz viele befinden, die ehrenamtlich tätig sind – ob bei der Feuerwehr, in Sport- oder Kulturvereinen, in sozialen Projekten, bei der Rettungshundestaffel, dem Roten Kreuz oder im Hospiz. „Als Stadtwerk sind wir für Aufgaben der Daseinsvorsorge verantwortlich. Wir tragen eine hohe Verantwortung für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit lebensnotwendigen Gütern wie Wasser und Strom. Mitarbeiter wie Nils Neugebauer leben diese Gewissenhaftigkeit auch in ihrem Privatleben.“

Jeder siebte Patient wartet vergeblich auf Spende


2015 hatte sich Nils Neugebauer als Stammzellenspender bei der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) registrieren lassen. Jetzt, rund zwei Jahre später, war sein Gewebe gefragt. Laut DKMS erhält alle 15 Minuten ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs und nur ein Drittel der Patienten findet einen passenden Spender in der Familie. „Als ich davon hörte, dass jeder siebte Blutkrebspatient vergeblich auf einen Spender wartet, fühlte ich mich in der Pflicht“, erzählt Nils Neugebauer und führt weiter aus, „Wenn ich mal in eine solche Situation kommen sollte, würde ich mir auch wünschen, dass es einen Spender gäbe.“ Ob die Spende von Nils Neugebauer erfolgreich war, erfährt der Hobbysportler in etwa drei Monaten. Eine direkte Kontaktaufnahme ist jedoch frühestens in zwei Jahren möglich.

Die Registrierung der Gewebemerkmale bei der DKMS funktioniert mittlerweile sehr einfach, und zwar durch einen Wangenabstrich mit einem Wattestäbchen. Ein Labor analysiert im Anschluss den Abstrich und hinterlegt die Werte in einer Datenbank. Ab dem Zeitpunkt sind die Gewebemerkmale weltweit abrufbar.


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