Wolfenbüttel. Nachdem der Schulausschuss im Januar schon grünes Licht gegeben hatte (WolfenbüttelHeute.de berichtete), stellte sich auch der Kreistag nicht quer. Bei der Landesschulbehörde soll die Einrichtung der Schulform "Berufsfachschule Altenpflege, dreijährige Ausbildung" an der Carl-Gotthard-Langhans-Schule (CGLS) beantragt werden. Einstimmig fiel die Entscheidung aber nicht aus – neun Kreistagsmitglieder votierten dagegen, fünf enthielten sich.
Dabei gingen die Meinungen zum Teil selbst innerhalb der Fraktionen auseinander. Während Thomas Jakob (SPD) von einer "bedarfsgerechten Entscheidung" sprach und in der Einrichtung eines "zukunftsträchtigen Zweiges" eine "Stärkung der CGLS" sieht, erklärte seine Parteigenossin Sabine Resch-Hoppstock, sie werde "ein bisschen dagegen stimmen". Resch-Hoppstock betonte, die Zusammenarbeit mit den bestehenden Trägern der Ausbildung habe sich bewährt. Das vorhandene Angebot sei auf gleichem Niveau wie das einer staatlichen Schule. Die Ausbildung sei überkonfessionell, Schulgeld müsste nicht gezahlt werden, da von den Einrichtungen direkt mit dem Land abgerechnet werde. "Wir sind, was die Ausbildungsmöglichkeiten angeht, nicht schlecht aufgestellt", unterstrich sie. Ob, wie von den Befürwortern des Antrags angeführt aufgrund des staatlichen Angebots neue Auszubildende den Weg in die Altenpflege finden, werde sich zeigen. Sie selbst glaube nicht daran. Den Mangel an Auszubildenden erklärt sie sich eher mit der mangelten Attraktivität des Berufes und mit Geburten schwachen Jahrgängen.
Auch die Mitglieder der CDU-Fraktion waren sich nicht einig. Klaus Hantelmann, selbst Befürworter des Antrags, geht davon aus, dass das Plus an Wettbewerb gut für die Qualität der Ausbildung sei. "Alle Anbieter werden nebeneinander bestehen können", ist er sich sicher. Bei den Grünen hat man es sich bei der Entscheidungsfindung ebenfalls nicht leicht gemacht. Trotz einiger Bedenken werde die Fraktion dem Antrag zustimmen, erklärte Holger Barkhau. Immerhin bestehe, mit Blick auf die Alterspyramide, großer Bedarf an Pflegekräften. Die Verwaltung solle jedoch die Entwicklung im Auge behalten und den Kreistag regelmäßig unterrichten. "Ende gut, alles gut", sprach Victor Perli das "Schlusswort". Die Linke sei von Anfang an für die Einrichtung der Schulform gewesen. Der Kreistag könne ein Startsignal für die Stärkung des Pflegeangebots im Landkreis geben.
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