Wolfenbüttel. Der Verzicht auf die Einrichtung von Schutzstreifen für den Radverkehr, der von den Grünen beantragt wurde, traf beim Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt am Dienstag bei vielen Mitgliedern auf Kritik. Da eine für alle gleichermaßen zufriedenstellende Lösung nicht in Aussicht war, habe man entschieden, die Abstimmung zu vertagen. Die Verwaltung wolle nun noch einmal die Sachverhalte prüfen und die Problematik im nächsten Ausschuss gezielter thematisieren.
Bereits im vergangenen Ausschuss äußerte Stefan Brix, Vorsitzender des Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt, seine Kritik an den Schutzstreifen (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Der nun gestellte Antrag rückt die wesentlichen Punkte erneut ins Licht. So werde den Auto- und auch Radfahrern fälschlicherweise suggeriert, dass mit Einhalten der eigenen Spur genügend Abstand vorhanden sei. Zudem seien keine bekannten Daten vorhanden, die einen Sicherheitsgewinn durch die Einrichtung solcher Streifen belege. Ein weiterer Punkt, der im Antrag Erwähnung findet, ist die Frage, warum Schutzstreifen zur Sicherheit errichtet werden, obwohl sich ein Entfernen der Mittelstreifen auf innerstädtischen Straßen bereits als positiv für die Sicherheit anerkannt wurden.
Keine vollumfängliche Zustimmung möglich
Thomas Pink bietet eine Schwachstellen-Analyse an. Foto: Anke Donner)
"Wir können diesem Antrag nicht vollumfänglich zustimmen.", heißt es vom Bürgermeister Thomas Pink. "Es gibt Streifen, da ist es sinnvoll und bei anderen nicht." Grundlegend sei man hier für eine Stärkung der Schutzstreifen, da sie ihren Zweck erfüllen. Auch Torsten Ohms bestätigt "Ich fühle mich sicherer mit den Schutzstreifen." Dennoch liegen keine erhobenen Daten vor, die die Sicherheit belegen können, so Ausschussvorsitzender Stefan Brix und zeigt sich weiterhin skeptisch. "Diese Skepsis liegt aber weniger an den Schutzstreifen selbst, sondern eher an der mangelnden Aufklärung der Auto- und Radfahrer, die zu Fehlverhalten führt.", betont das Ausschussmitglied Uwe Kiehne von der SPD. Das ein solches Fehlverhalten auf beiden Seiten vorhanden ist, hat auch Stefan Brix wahrgenommen. Er ist jedoch davon überzeugt, dass es ein solches Fehlverhalten vorher gar nicht gab, da "zuvor genügend Abstand beim Überholen eingehalten wurde."
So herrschte also große Uneinigkeit in den Reihen der Ausschussmitglieder. Der Bürgermeister Thomas Pink machte daraufhin den Vorschlag, die Sachlage noch einmal genauer zu prüfen und bot eine Schwachstellen-Analyse hinsichtlich der bereits bestehenden Schutzstreifen an, deren Ergebnisse dann in einem weiteren Ausschuss zur Diskussion gestellt werden sollen. Dies traf auf Zustimmung bei den Mitgliedern und auch der Antragsteller Stefan Brix erklärte sich einverstanden. Die Abstimmung wurde somit vertagt.
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