Kulturausschuss wünscht sich Preis für Kulturvermittlung

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Wolfenbüttel. Nach dem "Lessingpreis für Kritik", könnte es nun auch bald einen Preis für kulturelle Vermittlung geben. Ginge es nach den Vorstellungen des Kulturausschusses, wäre dieser sogar niedersachsenweit auszuloben.

Im August des vergangenen Jahres legte die SPD Fraktion gleich zwei Anträge im Kulturausschuss vor. Zum einen wollte man einen Preis für "Toleranz im Geiste Lessings" ausloben, diese Idee war jedoch schon nach kurzer Zeit vom Tisch.

Ein anderer Preis, nämlich einen Preis für die Kulturvermittlung, stieß damals beim Gremium auf mehr Anklang und wurde intensiver behandelt. Seinerzeit forderte der Ausschuss-Vorsitzende Prof. Dr. Christoph Helm jedoch eine Konkretisierung des Preises der einreichenden Partei.

Bündnis 90/Die Grünen und die SPD Fraktion reichten heute gemeinsam wie verlangt einen konkreten Plan zur Umsetzung des Preises ein und stellten diesen im Kulturausschuss vor. In der Begründung heißt es: In der Tradition der Kulturstadt soll Wolfenbüttel ein öffentlich wahrnehmbares Zeichen für die Stärkung kultureller Bildung durch Kulturvermittlung setzen. Die Stadt hat auch das institutionelle Potenzial dies zu tun. Als Instrument wird vorgeschlagen einen Preis für Kulturvermittlung auszuloben.

Die Fraktionen schlugen vor, den Preis der Stadt Wolfenbüttel regional, im Landkreis Wolfenbüttel auszuloben. Eine unabhängige Fach-Jury, bestehend aus Mitgliedern externer, kultureller Einrichtungen, soll über die Vergabe des Preises entscheiden.

Ziel soll es hierbei sein, Projekte der Kulturvermittlung zu belohnen, die sehr gute, originelle und womöglich innovative Ansätze verfolgen. Zielgruppen des Preises könnten Kulturveranstaltungen sein, die auch Kulturvermittlung mit Bildungsanspruch betreiben, Kultureinrichtungen, außerschulischer Einrichtungen der kulturellen Bildung, wie beispielsweise Kunst-und Musikschulen, Vereine, Schulen, Kindergärten und Erwachsenen-Bildungseinrichtungen.

Ausgeschrieben würde der Preis durch die Stadt Wolfenbüttel, sie könnte sich dazu auch einen kundigen und politisch neutralen  Kooperationspartner suchen, wie zum Beispiel die Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel.

Dazu berichtete die Leiterin des Wolfenbütteler Kulturbüros Alexandra Hupp, von einem Gespräch mit der Leiterin der Bundesakademie, Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss. Während des Gesprächs wurden viele anfängliche Vorbehalte ausgeräumt. So sprach sich Reinwand-Weiss für solch einen Preis aus, machte jedoch darauf aufmerksam dass der Preis nicht direkt von der Stadt vergeben werden solle, sondern von anderen Kooperationspartnern.

Die Ansätze der Pläne stießen im Gremium auf große Zustimmung. Ausschuss-Vorsitzender Prof.Dr. Christoph Helm sprach sich jedoch dafür aus, dass zwar die Stadt den Preis ausloben könne, jedoch nicht in die Beurteilungen einwirken sollte.
Hier sollten unabhängige Fachleute die Ergebnisse bekannt geben und sie der Stadt mitteilen, die dann den Preis vergeben würde.

Bei der Gebietsauswahl einigte man sich letztendlich darauf, den Preis nicht nur innerhalb der Stadt auszuschreiben, sondern auf die gesamte Region auszuweiten. Eine Kooperation mit dem Landkreis sei dabei vorerst nicht vorgesehen. Zwar soll der Preis in einem großen Gebiet ausgeschrieben werden, herausgegeben werden soll er aber von der Stadt Wolfenbüttel. Dafür plädierte auch der Bürgermeister.

Einen geeigneten Namen hatte SPD-Mitglied Elke Wesche auch schon parat. "Paul-Raabe-Preis" wäre doch geeignet. Schließlich habe sich dieser für die Kulturvermittlung in Wolfenbüttel eingesetzt. Den Vorschlag nahm Helm gerne zur Kenntnis und versprach, ihn im "Herzen aufzunehmen". In der nächsten Sitzung am 15. Mai will man gemeinsam mit Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss weitere konkrete Pläne und Ideen verfolgen und Fragen klären. Bis dahin sollen sich die einzelnen Fraktionen zu diesem Thema beraten und Ideen sammeln.


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