Der FDP-Gesundheitspolitiker Roland Riese sieht im geplanten Gesetz gegen den Landärztemangel eine große Chance für ein Flächenland wie Niedersachsen.
„Wir setzen in Zukunft auf Regionalisierung statt wie bisher auf Zentralisierung“, sagt Riese. Die Kassenärztliche Vereinigung rechne damit, dass in Niedersachsen im Jahr 2020 zwischen 1.800 und 3.300 Hausärzte fehlen könnten. Der drohende Ärztemangel zeichnet sich der Statistik zufolge unter anderem im Heidekreis und im Kreis Gifhorn ab. „Das macht klar: Es gibt Handlungsbedarf!“, meint Riese, „die Gründe für den drohenden Ärztemangel sind zahlreich. Genau deshalb besteht das geplante Gesetz aus einem Paket aus Möglichkeiten.“
Für den gesundheitspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion enthält das Paket viele lobenswerte Einzelpunkte. „Wir arbeiten mit Anreizen, statt mit Zwang. FDP und Union stärken die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, lockern die veraltete Residenzpflicht und bieten den Ärzten in strukturschwächeren Gebieten eine bessere Vergütung“ so Riese. Durch den Wegfall der Budgetobergrenzen für Landärzte würden für sie in Zukunft finanzielle Nachteile abgebaut.
Die Regionalisierung biete den Kassenärztlichen Vereinigungen vor Ort in Zukunft mehr Handlungsspielraum. „Die KV kann sich dadurch viel besser an lokalen Gegebenheiten orientieren“, meint Riese. Der FDP-Gesundheitspolitiker äußerte Unverständnis gegenüber Kritik aus der SPD. „Wer den Eindruck erweckt, eine einzige große Reform sei besser als ein Paket aus vielen einzelnen Möglichkeiten, argumentiert unseriös und hat die vielen kleinen Orte in der Fläche aus dem Blick verloren. Uns kommt es darauf an, die Versorgung der Patienten sicherzustellen. Dabei darf es keine Rolle spielen, wo man wohnt.“
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