Landtags-SPD: KMK-Präsident Althusmann diskreditiert wissenschaftliche Qualitätsstandards


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Dr. Gabriele Andretta, die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, fordert den KMK-Präsidenten Althusmann auf, endlich mit der Diskreditierung wissenschaftlicher Standards Schluss zu machen. „Um seine eigene Haut zu retten, ist Herrn Althusmann mittlerweile offenbar alles recht – auch die Verharmlosung von Qualitätsanforderungen an wissenschaftliches Arbeiten“, stellt Andretta fest.

Schon vor dem Abschluss der Untersuchung stehe doch zumindest fest, dass der Minister die Zitierregel für Doktorarbeiten grob missachtet hätte. Diese Regeln haben aber ihren Sinn. Sie sollen deutlich machen, ob ein Text oder ein Gedanke von einem anderen Autor stammt oder eine eigene Leistung ist. „So wie Herr Althusmann mit dem geistigen Eigentum – sogar dem seines Doktorvaters – umgegangen ist, erweckt er den Eindruck, als wolle er nur auf andere, ähnliche Gedanken verweisen. Tatsächlich hat er aber schlicht abgeguckt“, beschreibt Andretta und fordert den KMK-Präsidenten zu etwas mehr Respekt vor sinnvollen Regeln auf. „Als Präsident der KMK ist Herr Althusmann schließlich auch für den Schutz und die Förderung der Wissenschaft zuständig.“

Andretta wirft dem Kultusminister vor: „Herr Althusmann räumt ja selbst viele solcher ‚handwerklichen Fehler‘ in seiner Arbeit ein. Jeder Handwerker übernimmt aber auch die Verantwortung dafür und leistet Schadensersatz. Herr Althusmann nutzt diesen Begriff jedoch, um sein Fehlverhalten zu verniedlichen oder gar um seinen Kritikern Unredlichkeit zu unterstellen. Das ist unwürdig für einen Bildungspolitiker.“

Gleichzeitig fordert Andretta Ministerin Wanka auf, den Kultusminister zu stoppen. Sie sei zuständig als Hüterin der guten Praxis in der Wissenschaft und dürfe durch ihr Schweigen zu Althusmanns Verteidigungsstrategie nicht den Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens nähren. „Was für jeden Studierenden oder Promovierenden gilt und die Qualität der Hochschulausbildung sichert, das muss auch für einen Minister gelten.“


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