Leben in den eigenen vier Wänden – DRK Wolfenbüttel bietet neue Hilfen für Menschen mit Behinderungen an


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[image=5e1764b6785549ede64ccaf2]Welcher junge Mensch möchte nicht irgendwann selbständig in den eigenen vier Wänden leben? Eigenständig Wohnen bedeutet mehr als das Beziehen eines eigenen Zimmers außerhalb des Elternhauses. Manche Menschen mit Behinderungen benötigen dabei eine Unterstützung. Denn die Fertigkeiten und Fähigkeiten für eine eigenverantwortliche Lebensführung müssen erst einmal erlernt werden.


Zimmer frei im Trainingswohnen


Das Deutsche Rote Kreuz hat hierzu ein neues Angebot für Wolfenbüttel entwickelt: In einer eigenen Trainingswohnung auf dem Exer-Gelände werden junge Menschen mit Behinderungen auf dem Weg zu mehr Selbständigkeit begleitet. So kann ihnen langfristig ein Leben in den eigenen vier Wänden gelingen. In einer lebhaften kleinen Wohngemeinschaft von 6 Bewohnern wird täglich gelernt und geübt, wie man die vielen Herausforderungen eines eigenständigen Alltags bewältigen kann. Jeder hat sein eigenes Zimmer. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Trainingswohnens kochen, waschen und putzen selbst. Denn das gehört zu den alltäglich anfallenden Tätigkeiten, die ein Haushalt eben mit sich bringt. Viele von ihnen haben damit bisher wenig Erfahrung gemacht, deshalb können solche einfach erscheinenden Aufgaben auch erst mal schwierig sein. „Zu Hause habe ich mich nie darum gekümmert“ sagt Stefanie (21 Jahre), die jetzt großen Wert auf Ordnung in ihrem Zimmer legt.
Aber Haushalt ist ja nicht alles im Leben. Auch die Freizeitgestaltung und Kontakte zu Freunden und Bekannten sind wichtig. Wie plane ich meine Termine, wie beantworte ich das Anschreiben einer Behörde oder was mache ich, wenn ich mich mit einem Freund gestritten habe? Solche Fragen und viele weitere werden in der Wohngemeinschaft erörtert. Bei all diesen Herausforderungen werden die Bewohner von geschulten Mitarbeitern begleitet - je nach individuellem Bedarf durch Beratung, Anleitung oder ein intensives Einzeltraining. „Ich bin schon viel selbständiger geworden“ stellt Justus fest und Steffi ergänzt, dass sie stolz darauf ist, jetzt auch mal alleine nach Braunschweig fahren zu können. „Auf die Idee wäre ich vor ein paar Monaten gar nicht gekommen“.


In der Wohnschule macht das Lernen Spaß


Ein weiteres Angebot ist die „Wohnschule“ für junge Leute mit Behinderungen. Hier handelt es sich um einen wöchentlichen Kurs für alle, die noch zu Hause leben aber sich schon einmal mit ihrem Auszug aus dem Elternhaus auseinander setzen wollen. Noch ist der Schritt zu groß aber die ersten Überlegungen kommen langsam auf? Dann ist die Wohnschule genau das Richtige. Kursleiterin Maren Kerlen: „Durch theoretischen und lebenspraktischen Unterricht vermitteln wir die Notwendigkeiten und Tücken des täglichen Lebens in den eigenen vier Wänden.“ Es geht um Wohnformen und Haushalt aber auch um den Umgang mit Geld und die persönliche Freizeitgestaltung, über Verhalten in Notfällen und vieles mehr. „In einer praktischen Lehrküche werden wir vieles selbst ausprobieren können“, erklärt Kerlen. Der neue Grundkurs beginnt in Kürze. Anmeldungen sind noch möglich.


Das Ambulant Betreute Wohnen hilft


Im Anschluss an die Wohnschule oder das Trainingswohnen bietet das DRK nun auch die weitere Begleitung durch das Ambulant Betreute Wohnen an. Ausgebildete Mitarbeiter unterstützen bei der Bewältigung des Alltags, helfen bei Antragstellungen und geben Hilfestellung, die für ein Leben in der eigenen Wohnung benötigt wird.


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