Leibniz-Realschule: Mit Praxis ins Leben

von Jan Borner


Die NFTE-Teilnehmer Patryk Adamczyk, Keanu Schalow und Maximilian Huber stellen sich an der "SnackEck" an und werden von der Leitung der Schülerfirma, Amon Ottersberg und Johanna Grötzebauch, sowie von zwei Mithelfern bedient.
Die NFTE-Teilnehmer Patryk Adamczyk, Keanu Schalow und Maximilian Huber stellen sich an der "SnackEck" an und werden von der Leitung der Schülerfirma, Amon Ottersberg und Johanna Grötzebauch, sowie von zwei Mithelfern bedient. | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. Sie nehmen die Pausenverpflegung in die eigene Hand und entwickeln eigenständig neue Produkte. Mit Projekten wie der Schülerfirma und dem „Network For Teaching Entrepreneuship“ (NFTE) lernen Schüler der Leibniz-Realschule mit Eigenverantwortung die praktischen Abläufe der Wirtschaft kennen und erhalten so eine tiefgreifende Orientierung für das spätere Berufsleben.

Unzufrieden? – Mach selbst!


Unzufrieden mit dem Status Quo kamen Schülerinnen und Schüler der Realschule vor rund zwei Jahren auf die Idee, mit dem Verkauf von belegten Brötchen, Getränken und Fladenbroten die leibliche Pausenverpflegung ihrer Schule selbst zu regeln. Im Rahmen des Profilfachs Wirtschaft/Schülerfirma wurde die Geschäftsidee zu einem Projekt, an dem sich Schüler ab der neunten Klasse beteiligen und Praxiserfahrung für das kommende Berufsleben sammeln können. Die Schülerfirma hat als Genossenschaft einen Vorstand, einen Aufsichtsrat, eine Abteilung für Buchführung und für Marketing und gibt den Schülern so die Möglichkeit, sich auf einen der verschiedenen Bereiche zu konzentrieren.

Snacks aus dem Container


Die Cafeteria, die unter dem Markennamen „SnackEck“ läuft, ist allerdings nur einer von potentiell mehreren Geschäftszweigen. Die Schüler haben die Möglichkeit andere Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Manche davon haben Erfolg, andere werden schon bei der Aufstellung eines Businessplanes wieder verworfen. „SnackEck“ jedenfalls wird so gut angenommen, dass schon ab nächstem Schuljahr ein neuer Container auf dem Schulhof in Betrieb genommen wird, von dem aus die Brötchen und Snacks verkauft werden können. Hauptziel der Schülerfirma sei allerdings nicht der Profit, sondern die Nachhaltigkeit und Qualität der Produkte.

Produktentwicklung aus eigenem Interesse


Ein weiteres Projekt, das die Schüler spielerisch und mit Eigeninitiative auf die Berufswelt in der Wirtschaft vorbereitet, ist das „Network For Teaching Entrepreneurship“. Hierbei erarbeiten alle Schüler des Kurses jeweils ihre eigenen Geschäftsideen für ein Produkt oder eine Dienstleistung, die ihren persönlichen Interessen entspringt. In einem Vortrag am Ende des Kurses präsentieren die Schüler dann ihre Businesspläne und haben dafür manchmal auch schon einen Prototypen ihres Produktes entwickelt.

Eine Pferdetoilette für den Fortschritt


Meisterschaften auf Landes-, Bundes- und auf internationaler Ebene bilden zusätzlich einen spielerischen Anreiz für die Schüler und nicht selten können die Ideen der Schüler einen Beitrag zum gesellschaftlichen Fortschritt leisten. In den letzten Jahren, so erzählte Wirtschaftslehrer Marcus Hilse, habe ein Schüler einer anderen Schule den internationalen NFTE Wettbewerb dadurch gewonnen, dass er eine Folie erfunden habe, die Pferde vor dem Stuhlgang anlockt, sodass die Pferdeäpfel nicht mehr auf der ganzen Weide, sondern nur noch auf der rund fünf Quadratmeter großen Folie verteilt sind.


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