Leinder spenden für Benny und Marcel


Von links: Markus Fritz, Bernhard und Somsamorn Fritschi sowie vorn Benny und Marcel sind sehr zufrieden mit dem großen Benefiztag in Leinde. Foto: DRK
Von links: Markus Fritz, Bernhard und Somsamorn Fritschi sowie vorn Benny und Marcel sind sehr zufrieden mit dem großen Benefiztag in Leinde. Foto: DRK | Foto: DRK WF

Leinde. Der Sportplatz des TSV Leinde stand am Samstag ganz im Zeichen des guten Zwecks. Organisator Markus Fritz und sein Team veranstalteten einen Benefiztag mit jeder Menge Fußball und Tanzsport. Sämtliche Erlöse des Tages kamen Marcel und Benny Fritschi zu Gute, die an der Krankheit Duchenne-Muskel-Dystrophie leiden und an den Rollstuhl gefesselt sind. Davon berichtet das DRK Wolfenbüttel.


Stargast des Tages war Fußball-Europameister Thomas Helmer, der die beiden Jungs aus der Nähe von Freiburg seit Jahren begleitet. Groß war die Wiedersehensfreude als Thomas Helmer und dessen Frau Yasmina Filali auf dem Sportplatz des TSV Leinde erschienen und die schwerstbehinderten Jungen Marcel (17) und Benny (15) begrüßten. „Es war eine schöne Überraschung, die Jungs wussten nichts davon“, so Organisator Fritz. Der Besuch des ehemaligen Fußballstars war umso bemerkenswerter, weil sich der 70-fache Fußball-Nationalspieler vor zwei Wochen einer komplizierten Operation unterziehen musste und schnell zur Entlastung um einen Stuhl bat und kein großes Aufsehen um seine Verletzung machen wollte.

Fußball-Europameister Thomas Helmer


Vielmehr stehe die Benefiz-Veranstaltung für die beiden an Duchenne erkrankten Jungen im Mittelpunkt. Helmer bedauerte es allerdings, dass seine Söhne Sam (9) und Sunny (11) ihn nicht haben begleiten können. „Sie wären mit Sicherheit mitgekommen, aber sie konnten einer parallelen Schulveranstaltung nicht fernbleiben“, informierte Helmer. „Unsere Söhne sind wie Marcel und Benny fußballbegeistert und schreiben regelmäßig miteinander“, beschrieb das frühere Fußballass die seit langer Zeit bestehende enge Beziehung zur Familie Fritschi. Die hohe soziale Kompetenz von Helmer und Filali hob auch Vater Bernhard Fritschi hervor. „Wir wurden schon mit unserer Familie zu seiner Talkshow eingeladen. Thomas und Yasmina besuchten uns auch zuhause oder bei den zahlreichen Operationen in Hamburg“, freute sich Fritschi über deren mitfühlendes Engagement.

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Yasmina Filali und Thomas Helmer erfüllten jeden Autogrammwunsch. Foto: DRK



Unterstützung fanden die Fritschi-Brüder auch durch die Patenschaft von den Profis der Braunschweiger Eintracht. „Die Patenschaft wird vorbildlich gelebt. Egal ob Spieler oder Betreuer – wir werden von jedem Paten unterstützt“, lobte Fritschi die seit 2008 bestehende finanzielle Hilfe. Die Initialzündung kam laut Fritschi von Eintracht-Zeugwart Christian Skolik während einer Zweitligabegegnung seiner Mannschaft mit dem FC Freiburg. Über ihn kam auch der Kontakt der Familie Fritschi und Organisator Fritz zustande. „Die ärztlichen Behandlungen und medizinischen Hilfsmittel sind äußerst kostenintensiv und werden nur teilweise von der Krankenkasse erstattet. So ist nicht nur unser Spezial-Wohnmobil zu einem großen Teil von Spenden finanziert worden, sondern auch der Umbau des Sanitärbereichs für die Jungs in unserem Haus. Zuletzt konnten wir sogar einen Amphibienrollator anschaffen“, freute sich Fritschi über die große Spendenbereitschaft.

Patenschaft Eintracht Braunschweig


Somsaron und Bernd Fritschi sind bundesweit die einzige Familie, in der gleich zwei Kinder von der Duchenne-Muskel-Dystrophie betroffen sind. „Die behandelnden Ärzte haben zu spät bemerkt, dass es sich um einen Duchenne handelt, wobei der mangelnden Feinmotorik von Marcel zunächst keine Beachtung geschenkt wurde. Marcel ist mittlerweile mit Ausnahme von zwei Fingern völlig unbeweglich. Davon betroffen ist natürlich auch Benny. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess, der auch die Atemmuskulatur und das Herz vereinnahmt“, listete Fritschi auf.

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Die Jazzdancer des TSV Leinde unterhielten das Publikum. Foto: DRK



Der sportliche Aspekt der Veranstaltung spielte nur eine untergeordnete Rolle an diesem Tag, sorgte aber auch dafür, dass die Besucher in die Spendendose einzahlten. Initiator Markus Fritz hatte zwei Fußballturniere auf die Beine gestellt. Am morgen spielten die Jugendteams der JSG Oderwald I + II, der JSG Innerstetal, des SCU SalzGitter und des VfV Hildesheim für den guten Zweck, am Nachmittag taten es die Erwachsenen gleich. Eine Mannschaft des Organisators kickte gegen die SG Bohrstadt, den SV Fümmelse, die SG BaCraHeLo und eine Traditionsmannschaft von Eintracht Braunschweig. Die Jazzdancer des TSV Leinde sorgten außerdem ebenso für Stimmung, wie das Quintett Joe Cool am Abend mit ihrer Musik.

Super Unterstützung für Benny und Marcel


Gleichzeitig freute sich Fritz über die Zusage der Sponsoren mit dem DRK-Kreisverband Wolfenbüttel an der Spitze. „Ohne diese großzügige Unterstützung wäre die Veranstaltung nicht zu verwirklichen gewesen. Dazu gehört nicht nur die große Bühne, sondern auch Pavillons“, betonte Fritz, der sich auch für Sachspenden von Edeka Pacholski, Getränkehandel Brockmann und Wolters bedankt. Zwar hätte sich Fritz über etwas mehr Besucherzuspruch gefreut, „aber was die Gäste gespendet haben, kann sich mehr als sehen lassen“, so der Organisator, der 3.400 Euro an Familie Fritschi übergeben konnte.

Information:


Das DRK Wolfenbüttel hat für weitere Spenden bei der Bank für Sozialwirtschaft das Konto mit der IBAN DE30 2512 0510 0005 4025 07 eingerichtet. Das DRK hatte nicht nur die Organisation unterstützt, sondern auch den Sanitätsdienst übernommen. Die Retter haben nun entschieden, die dafür vereinnahmten Gelder ebenfalls in den Spendentopf für Marcel und Benny zu geben.


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