Wolfenbüttel. Die Liebesampeln, die jetzt im Wolfenbütteler Stadtgebiet installiert wurden und werden und die Symbole gleichgeschlechtlicher Paare zeigen, sorgen für jede Menge Diskussion unter den Lesern von regionalHeute.de. Ganze 46 Ampeln will man hier in Wolfenbüttel umrüsten und könnte damit möglicherweise sogar einen deutschlandweiten Rekord aufstellen.
Wolfenbüttels Nachbarstadt Braunschweig hat zwölf Liebesampeln installiert, die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover vier und die Bundeshauptstadt Berlin gar keine. Das teilten die Städte auf Anfrage von regionalHeute.de mit. Auch in der für ihre LGBT*-Offenheit bekannten Stadt Köln gibt es laut dortiger Pressestelle keine einzige Ampel dieser Art und man plane dies auch künftig nicht. "Das Modifizieren von Ampel-Schablonen sah die Verwaltung immer schon kritisch. Es liegt hierzu mittlerweile auch eine Stellungnahme der Bundesregierung vom Januar 2019 vor, die eine Verwendung von nicht StVO-konformen Sinnbildern ausschließt. Sie lässt keinen Entscheidungsspielraum", begründet die Stadt Köln.
"Politischer Beschluss ist hier nicht nötig"
Die Entscheidung gleich 46 Liebesampeln in Wolfenbüttel zu installieren war offenbar eine Einzelentscheidung von Bürgermeister Ivica Lukanic (parteilos). Die Politik war dabei nicht involviert. Pressesprecher Thorsten Raedlein teilt auf eine Anfrage unserer Redaktion stichpunktartig mit: "Geschäft der laufenden Verwaltung, politischer Beschluss ist hier nicht nötig."
Doch was hat die Umrüstung der Ampeln eigentlich gekostet? Diese Frage wurde unter anderem auf Facebook immer wieder gestellt. Während man in Braunschweig damals 115 Euro pro Ampel aufwenden musste, kommt Wolfenbüttel wesentlich günstiger davon. Die Stadt Wolfenbüttel beziffert die Kosten für alle 46 Ampeln mit rund 2.000 Euro. Entschieden habe man die Umsetzung im 2. Quartal des laufenden Jahres.
Ein Signal für Toleranz
Die Liebesampeln zeigen während der Grünphase auf den für Fußgänger geltenden Ampelsignalen entweder zwei sich an den Händen haltende Frauen mit aufgebrachten Herzen oder ein sich an den Händen haltendes männliches Paar mit einem Herzsymbol. Ein kleines Signal der Sympathie als Beitrag zu besagter Toleranz und Weltoffenheit der Lessingstadt Wolfenbüttel, wie Bürgermeister Ivica Lukanic bei der Installation betonte.
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