"Lieblingsbücher": Diese Woche - Hiltrud Bayer

von




"Über jedem guten Buche muss das Gesicht des Lesers von Zeit zu Zeit hell werden." Christian Morgenstern




<a href= Hiltrud Bayer">
Hiltrud Bayer Foto:



Die Bürgermeisterin von Fümmelse ist eine wahre Leseratte. "Meist lese ich nachts, deshalb brennt auch bei mir so lange das Licht", schmunzelt sie. Bücher, die sie wachhalten, hat die Bürgermeisterin in Hülle und Fülle. In beinahe jedem Raum ihrer Wohnung reichen die Bücherregale bis unter die Decke. "Ich habe all diese Bücher gelesen, manche sogar zweimal", erzählt sie stolz und zeigt eines ihrer Lieblingbücher. Es ist ein Buch des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt "Verbrechen und andere Deutsche", in dem er seine Eindrücke über Deutschland nach der Kapitulation niederschreibt. "Mich fasziniert die Geschichte und ich bin ein Fan von Willy Brandt, den ich ja auch in Berlin erlebt habe", erzählt sie.


Für die Bürgermeisterin müssen Bücher immer einen geschichtlichen Hintergrund haben. "Ich habe Geschichte studiert und befasse mich auch beim Lesen mit der Zeitgeschichte", so Hiltrud Bayer. Gerne dürfen es auch die Werke von Leo Tolstoi wie "Krieg und Frieden" und "Anna Karenina" sein.

Das nächste Buch hat sie auch schon liegen. Es ist die Biografie von Willy Brandt , die Thorsten Körner unter dem Titel "Die Familie Willy Brandt" in diesem Jahr herausbrachte, "Das hebe ich mir auf bis ich richtig viel Zeit zum Lesen habe", freut sie sich.

Das Buch


<a href= Eines der Bücher, die Hiltrud Beyer fasziniert haben ist "Verbrecher und andere Deutsche" von Willy Brandt.">
Eines der Bücher, die Hiltrud Beyer fasziniert haben ist "Verbrecher und andere Deutsche" von Willy Brandt. Foto:



Das Buch "Verbrecher und andere Deutsche" erschien im Juni 1946 in Oslo und wurde von Willy Brandt geschrieben, der darin über seine Erfahrungen über den Nürnberger Prozess berichtet. Es stellt eine Verteidigungsschrift dar, in der Brandt widerlegen will, alle Deutschen seien Nazis. Brandt schreibt eindrucksvoll und voller Mitgefühl über das Leben der Deutschen im Winter 1945/1946, der hart und kalt war. Und er schreibt über den Kampf der Deutschen, wie sie in der Nachkriegszeit ihr Land wieder aufbauen wollten, über Hoffnung und Visionen.

Nach dem Ende des Kriegs 1945 wurde der Journalist Willy Brandt, der 1934 nach Norwegen und dann nach Schweden geflohen war und nach seiner Ausbürgerung aus Deutschland 1940 die norwegische Staatsbürgerschaft bekam, den Auftrag, über die  Nürnburger Prozesse zu berichten. Seine Aufzeichnungen wurden seinerzeit nur lückenhaft und unvollständig veröffentlicht. So fasste Brandt später den Entschluss, seine Aufzeichnungen zusammenzutragen und in einem Buch zu veröffentlichen. Diese Aufzeichnungen sind ein wesentlicher Teil des Buches.

Fasziniert von Willy Brandt


Die Bürgermeisterin ist gefesselt von Leben und Wirken Willy Brandts. Vieles verbindet sie mit dem SPD-Politiker, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern würde. Willy Brandt war wie sie Berliner und er war Mitglied der SPD. Sie hat den Mauerbau 1961 in Berlin miterlebt, den Brandt so sehr verabscheute.


mehr News aus Wolfenbüttel