LINKE über Abschiebung entsetzt

von Marc Angerstein




[image=56051]DIE LINKE im Landtag hat sich entsetzt über eine für heute vorgesehene Abschiebung in das Kosovo gezeigt. Im Rahmen einer geplanten Sammelabschiebung ab Düsseldorf wurde heute Morgen um 5 Uhr ein Ehepaar aus Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) von der Polizei abgeholt und zum Flughafen Düsseldorf gebracht.

Das Ehepaar (58 und 53 Jahre) lebt seit 1988 in Deutschland; der Mann befindet sich nach Informationen der Linksfraktion in psychiatrischer Behandlung und hat ein Reiseunfähigkeitsattest. „Schünemanns Abschiebemaschinerie hat wieder zugeschlagen: Die Betroffenen wurden ohne Ankündigung bei Nacht und Nebel abgeholt, um sie in eine ungewisse Zukunft abzuschieben“, sagte Pia Zimmermann, die innenpolitische Sprecherin. Das Paar lebe seit 23 Jahren unbescholten in Deutschland, nach Informationen ihres Anwalts liegen keine Hinweise auf Straftaten vor. „Es ist immer wieder unbegreiflich, dass Schünemann Menschen abschiebt, deren Zuhause Niedersachsen ist. Man entreißt ihnen nach mehr als zwei Jahrzehnten ihren Lebensmittelpunkt und schickt sie zurück in ein Land, in dem sie nicht mehr leben können – das ist unmenschlich“, so Zimmermann.

Auch der Zeitpunkt der Abschiebung sei ein Affront: Im Kosovo herrschen gerade Temperaturen bis zu minus 25 Grad. „Es besteht die Gefahr eines Kältetods – wie kann man so etwas billigend in Kauf nahmen?“, fragte die innenpolitische Sprecherin. Schünemann füge den Abgeschobenen und den Menschen in Niedersachsen schweren Schaden zu. „Schünemann drückt uns in Niedersachsen den Stempel eines Abschiebelandes auf, in dem Flüchtlinge selbst dann nicht willkommen sind, wenn sie seit Jahrzehnten hier leben und integriert sind“, sagte Zimmermann. Sie bekräftigte ihre Forderung nach einem sofortigen Stopp aller Abschiebungen in das Kosovo.


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Die Linke Polizei