Wolfenbüttel. Mit dem zweiten Nachtragshaushalt, den der Landtag diese Woche beschlossen hat, wurde auch ein Förderprogramm für Sportvereine auf den Weg gebracht, um zusätzliche Hilfen für den Sport in Zeiten der Corona-Pandemie bereitzustellen. Viele Vereine seien aufgrund der wirtschaftlichen Lage in ihrer Existenz bedroht. Eine Umfrage des Landessportbundes ergab, dass alleine im Monat April ein geschätzter finanzieller Schaden von 6,6 Millionen Euro entstanden sei. Mit dem Förderprogramm der Landesregierung für Sportvereine wird den Betroffenen finanziell unter die Arme gegriffen, auch wenn durch weitere Corona-Lockerungsschritte sich die angespannte Situation zusätzlich verbessern dürfte. Dieses deutliche Signal für den Sport begrüßen die Regierungsfraktionen von SPD und CDU ausdrücklich, wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der SPD und CDU heißt.
„Durch die Beschränkungen sozialer Kontakte in den letzten Monaten kam auch der Sport in unserem Bundesland zum vollständigen Erliegen. Nicht nur der Trainings- und Wettkampfbetrieb, sondern auch Fort- und Weiterbildungen sind nicht mehr möglich gewesen“, beschreibt die sportpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dunja Kreiser, die Situation des niedersächsischen Sports während der Corona-Pandemie. Die SPD-Politikerin hebt in diesem Kontext die gesellschaftliche Bedeutung des Sports für den Zusammenhalt, aber auch für die Inklusion und Integration in Niedersachsen hervor: „Sport verbindet und schafft Strukturen. Dass für eine ganze Weile keine Aktivitäten im Vereinssport möglich gewesen sind, hat nicht nur Familien und Kinder vor eine große Belastungsprobe gestellt, sondern auch die Vereine vor große finanzielle Probleme. Dabei spielen ausbleibende Eintrittsgelder, Nutzungsgebühren oder auch geminderte Kursgebühren eine maßgebliche Negativrolle“.
Vereine fürchten um ihre Existenz
Der sportpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, André Bock, ergänzt: „Diese Situation ist uns durch viele Gespräche mit den Betroffenen mehr als deutlich geworden und mit dem Förderprogramm reagieren wir schnell auf die teilweise angespannte Lage bei einzelnen Vereinen. Wichtigstes Ziel ist es, möglichst viele Vereine vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit zu bewahren und sie seitens des Landes finanziell zu unterstützen“. Das Sonderprogramm solle dort Abhilfe schaffen, wo Liquiditätsengpässe aufgrund der Corona-Pandemie entstanden seien und Vereine um ihre Existenz fürchten.
„Geplant ist, dass Vereine eine Einmalzahlung in Höhe von 70 Prozent der entstehenden Unterdeckung, höchstens jedoch bis 50.000 Euro erhalten können. Die konkrete Einmalzahlung soll sich an einem glaubhaft versicherten Liquiditätsengpass für drei aufeinanderfolgende Monate orientieren. Dieser wird angenommen, wenn die fortlaufenden Einnahmen voraussichtlich nicht ausreichen, um die Verbindlichen aus den fortlaufenden Ausgaben zu zahlen“, ergänzt Kreiser.
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