Wolfenbüttel-Wendessen. "Es geht nicht daum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben." Diesen Leitgedanken der britischen Ärztin Cicely Saunders (1918-2005), die als Begründerin der modernen Hospizbewegung gilt, macht sich auch der Wolfenbütteler Hospizverein, gegründet im Jahr 2006, zu eigen. Der Verein begleitet schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige. Diese wertvolle Arbeit unterstützt nun der Sozialverein Humanitas der Wolfenbütteler Freimaurer-Loge Wilhelm zu den drei Säulen neuerlich mit einer Geldspende.
Im Namen von Humanitas überreichten Georg Backhaus, als Meister vom Stuhl Vorsitzender der Freimaurer-Loge, und Michael Jassmann die Spende offiziell am Freitag auf der Baustelle des künftigen Hospiz-Zentrums im Gutspark Wendessen. Die beiden Vorstandsmitglieder des Hospizvereins, Ulrike Jürgens und Werner Schilli, dankten für diese erneute Zuwendung nach 2017 und 2021 und luden ihre Besucher sogleich zu einem Rundgang durch das frühere Gutshaus ein, das nach dem noch laufenden Umbau und einer Erweiterung um ein Treppenhaus mit Betten-Lift künftig zehn Menschen in ihrer letzten Lebensphase ein würdevolles Zuhause mit einer professionellen Begleitung durch Fachpflegekräfte geben soll. Die Fertigstellung ist bis zur Mitte nächsten Jahres vorgesehen.
Regelmäßige Unterstützung
Der Sozialverein Humanitas fördert seit nunmehr 25 Jahren regelmäßig soziale, kulturelle und humanitäre Aktivitäten und Projekte in der Wolfenbütteler Region, jährlich werden mehrere Tausend Euro an mehrere und wechselnde Empfänger ausgeschüttet, wie Backhaus und Jassmann erläuterten. Jüngst, erst Anfang dieses Novembers, konnte sich die DRK-Tafel in Wolfenbüttel über eine 1000-Euro-Spende von Humanitas freuen.
Das Hospiz-Zentrum in Wendessen entsteht auf historischem Boden. Das Gut war um 1660 angelegt worden. Im Januar 1944 wurde das Haus durch Bomben zerstört, nach dem Zweiten Krieg aber wieder aufgebaut. Bis 2001 befand es sich im Besitz der Familie Seeliger, danach gehörte es der Stadt Wolfenbüttel. Seit 2017 jedoch stand das Gebäude leer - ohne Perspektive für eine neue Nutzung. Vor diesen Hintergrund ist der Hospizverein froh darüber, dass die Stadt die Idee eines Hospizes für Wolfenbüttel aufgegriffen habe und unterstütze. Mit einem Erbbaurechtsvertrag sei nun eine langfristige Nutzung ausschließlich als Hospiz-Zentrum festgeschrieben.
Den finanziellen Grundstock für das Hospiz-Zentrum hat nach Angaben des Vereins ein Stifter-Ehepaar aus der Region gelegt. Ohne diese Initiative wäre es erst gar nicht zur Planung dieses besonderen Projektes gekommen. Hospize gäbe es auf Dauer nur in den umliegenden Städten Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg. Das Finanzierungskonzept setze auf das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Unternehmen aus Stadt und Landkreis Wolfenbüttel - "damit es ein Zentrum für alle wird". Insofern freut sich der Verein über jede weitere Zuwendung, die, mag sie auch noch so klein sein, doch ein große Hilfe wäre. tst
mehr News aus Wolfenbüttel