Masern: Zahl der Erkrankungen steigt an

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| Foto: Anke Donner)



Die Zahl der an Masern erkrankten Menschen stieg in den letzten Wochen und Monaten besorgniserregend an. Allein in Deutschland sind bisher rund 900 Menschen an der Infektionskrankheit erkrankt.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) forderte kürzlich eine Impfpfflicht für Kinder. "Es ist verantwortungslos, wenn Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen", sagte Bahr im Gespräch mit der "Bild-Zeitung" (Bericht  "Focus")


Grund für die Forderung Bahrs sind die steigenden Zahlen seit Beginn des Jahres. Bundesweit sind schon 900 Fälle gemeldet worden. Noch im Vorjahr lag die Zahl der Erkrankungen bei 166.

Keine Fälle in Wolfenbüttel bekannt


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Die Impfung erfolgt in zwei Schritten Foto:



Wir haben mit der Wolfenbütteler Kinderärztin  Dr. med. Zehra Dogrul gesprochen und nach aktuellen Fällen gefragt. "In unserer Praxis sind schon lange keine Fälle von Masern aufgetreten. Darauf sind wir sehr stolz", verrät die Ärztin. In der Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin  Loch, Ferger,  Zense und Dogrul wird explizit auf die Impfungen hingewiesen. "Bei uns ist die Impfrate sehr hoch. Wir weisen die Eltern ausdrücklich auf die Wichtigkeit der Impfung hin und diese nehmen sie dann auch in Anspruch. Die Kosten werden bei Kindern und Erwachsenen von der Kasse übernommen", erklärt sie gegenüber unserer Online-Zeitung.

Impfung auch bei Erwachsenen wichtig


Die Impfung gegen Masern ist auch im Erwachsenenalter noch wichtig. "Alle nach 1970 geborenen sollten sich vorsorglich noch einmal impfen lassen", rät Dr. Dogrul und erklärt die Impfung: " Beim ersten Mal  verabreichen wir einen Kombinations-Impfstoff  gegen Masern, Röteln und Mumps. Eine weitere Impfung erfolgt zeitgleich, aber separat, gegen Windpocken. Acht Wochen später wird die Folgeimpfung gespritzt. Dabei werden alle Impfstoffe gleichzeitig verabreicht."

Symptome und Folgen


Eine Masern-Infektion macht sich 10 bis 14 Tage nach der Ansteckung (Inkubationszeit) durch  Fieber, Übelkeit, Halsschmerzen und Kopfschmerzen bemerkbar. Am 12. bis 13. Tag geht die Krankheit in das typische Exanthemstadium über, das oftmals mit Schleimhautrötung im Gaumenbereich beginnt. Am 14. bis 15. Tag breitet sich ein großfleckiger Ausschlag, meist hinter den Ohren beginnend, aus und weitet sich innerhalb der nächsten 24 Stunden über den gesamten Körper aus. Nach fünf Tagen klingen diese Symptome meist wieder ab. Die Krankheit verläuft bei Erwachsenen oftmals heftiger, als bei Kindern.

Eine Maserninfektion kann schwere  Komplikationen nach sich ziehen und in seltenen Fällen sogar tödlich verlaufen. Während und nach der Infektion kann es zu zu Gehirnentzündungen, Hirnhaut- oder Lungenentzündungen kommen.

Wer geimpft sein sollte


Bestenfalls sollten Kinder schon innerhalb der ersten 11 Lebensmonate geimpft werden. Aber auch eine spätere Impfung wird empfohlen. Insbesondere Menschen, die nach 1970 geboren wurden. Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts . Die Kosten für die Impfung trägt die gesetzliche Krankenkasse.






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