Mehr Zeit für Ehrenamt - Evangelische Jugend fordert 35 Stunden Woche für SchülerInnen


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Die Evangelische Jugend der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig hat auf Ihrer letzten Jugendkammersitzung vom 07.-08.12.2013 auf dem Hessenkopf in Goslar die Einführung der 35 Stunden Woche für Schülerinnen und Schüler gefordert. Diese Forderung wurde in der Debatte um die Frage nach der fehlenden Zeit für ehrenamtliches Engagement erhoben. Weitere Forderungen, wie die nach einer Stundentafel, die auch freiwillige Tätigkeiten außerhalb von Schule berücksichtigt sowie Möglichkeiten der Freistellung von engagierten Schülerinnen und Schülern, schlossen sich an.

Für Studierende fordert die Evangelische Jugend einen „Ferienschutz“ in der vorlesungsfreien Zeit, damit ihnen durch eine feste Zeitspanne ohne Klausuren und Prüfungen ehrenamtliche Mitarbeit z.B. bei Freizeitmaßnahmen ermöglicht wird. Auch sollte ehrenamtliches Engagement als Weiterförderungsgrund in der Studienförderung Anerkennung finden.

Für junge Eltern, die gleichzeitig ihr ehrenamtliches Engagement fortsetzen, sollte der Bezug des Elterngeldes um zwei Monate verlängert werden.

Gefragt, ob diese Forderungen eine unrealistische Wunschliste jugendlicher Träumer seien, antwortet Landesjugendpfarrer Lars Dedekind: „Die Jugendlichen heute haben sicherlich weniger Zeit für sich und ihre Träume, als das meine Generation hatte. Die Selbst- und Fremderwartungen an die Jugendlichen, ebenso wie die technische und mediale Beschleunigung, setzen besonders junge Menschen unter einen verdichteten Zeitdruck. Das Zeitfenster für mögliches ehrenamtliches Engagement wird für Jugendliche immer kleiner. Es ist aber zweifelsohne wichtig, dass Jugendliche durch ehrenamtliche Tätigkeiten lernen, für sich selbst und für andere Verantwortung zu übernehmen, um mündige Bürgerinnen und Bürger unseres demokratischen Staates zu werden. Die Evangelische Jugend ebenso wie andere Vereine und Verbände geben Freiräume zur Persönlichkeitsentwicklung und leisten damit eine gesellschaftsrelevante Demokratisierungsarbeit. Ich bin stolz auf unsere Jugendlichen, die den Mut haben quer zu denken und sich Neues vorzustellen.“

Allein stehen die Jugendlichen der Evangelischen Kirche mit ihren Forderungen nicht. Vielmehr basieren die Forderungen auf einem Artikel in der Fachzeitschrift des Deutschen Bundesjugendrings (Julia Böhnke: Ehrenamt, Arbeit und Leben unter einen Hut bekommen. In: Fachzeitschrift DBJR, 39. Jahrgang, 1/2013, S. 4-7).

Den Beschluss der Jugendkammer „Thesen und Forderungen zu verdichteter Jugendzeit“ veröffentlichen wir im Original hier.


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