Mit dem Rad von Obsthof zu Obsthof


| Foto: Ado



[image=5e1764b2785549ede64cca08]Die Äpfel leuchten reif von den prall gefüllten Bäumen, und in den Auslagen der Obsthöfe laden Frühäpfel, Zwetschen, Pflaumen und Birnen zum Probieren ein – ein Ausflug ins Alte Land ist im Spätsommer immer ein lohnendes Ziel.

Am 10. und 11. September freuen sich die Obstbauern von 10 bis 18 Uhr jedoch ganz besonders auf die Besucher. Der Apfel und sein Anbau werden dann im Mittelpunkt des „Tags des offenen Hofes“ stehen. Die Obsthöfe wollen die verschiedenen Sorten für die ganze Familie in Szene setzen. Dann können die Gäste von den Obstbauern persönlich erfahren, was den Apfel ausmacht, neue Sorten entdecken und die regionale Vielfalt erleben. Passend zum gesunden Image des Apfels steht der Tag des offenen Hofes unter dem Motto „Per Rad von Hof zu Hof“. Alle sechs Höfe liegen auf einem Rundkurs von etwa 20 Kilometern. Frühaufsteher können den Sonntag um 10 Uhr mit einem Gottesdienst auf dem Obsthof von Jan-Hinrich und Lore Feindt in Jork beginnen. Auf dem Rundkurs schließen sich Familie Matthies in Jork-Borstel, Familie Bey in Groß Hove sowie die Familien Lühs, von Husen und Lefers in Jork an. Weitere Informationen gibt es unter www.mein-altes-land.de.

Trotz der auf den ersten Blick gut gefüllten Bäume wird die Apfelernte in diesem Jahr von den Betrieben relativ gering eingeschätzt. Sie erwarten nach einer Umfrage des Landesbetriebes für Statistik einen Apfelertrag knapp unter 300 dt/ha. Dies wäre jedoch immer noch eine Steigerung zum vergangenen Jahr, als nur 265 dt/ha geerntet wurden. Hauptgrund für die niedrige Schätzung sind die Fröste zur Blütezeit Anfang Mai. Dabei sind regionale Unterschiede zu beobachten: Nicht nur aufgrund der kälteren klimatischen Bedingungen, sondern auch aufgrund der Frostschutzberegnung sind die Frostschäden umso höher, je weiter elbabwärts die Anlagen liegen.

In der Vermarktung eröffnen massive Veränderungen in den weltweiten Warenströmen für Äpfel und Birnen neue Möglichkeiten für europäische Vermarkter. Wie Helwig Schwartau von der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) im Rahmen des Prognosfruit Kongresses in Slowenien sagte, geben Märkte in Asien, erhöhte Frachtkosten in der Schifffahrt und die Wechselkurse der Währungen den Ausschlag dafür, dass Europa für die Kernobstproduzenten der Südhalbkugel zunehmend uninteressanter wird. In der Saison 2011 exportierten Neuseeland, Südafrika und die südamerikanischen Staaten nur 540.000 t Äpfel nach Europa, das sind fast fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gegensatz dazu erreichen die Verschiffungen nach Asien mit 216.000 t (plus acht Prozent gegenüber 2010), Afrika/Naher Osten 201.000 t (plus fünf Prozent) und Lateinamerika 183.000 t (plus 14 Prozent) ein Rekordniveau.


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