Wolfenbüttel. Mit Hilfe eines Klimaschutz-Teilkonzeptes soll eine strategische Planungs- und Entscheidungshilfe für die Energie- und Klimaschutzpolitik etabliert werden. Mit dem Konzept, das während der jüngsten Ausschüsse präsentiert wurde, könnten insgesamt 225.000 Euro Heizkosten und 71.000 Euro Stromkosten eingespart werden. Bei den Ausschussmitgliedern stieß das Konzept auf gemischte Gefühle.
Nach Genehmigung des Haushalts 2014 und erfolgter Ausschreibung des Projektauftrags wurde das Büro merkWATT in Braunschweig mit der Erstellung des Klimaschutz-Teilkonzeptes für die eigenen Liegenschaften des Landkreises Wolfenbüttel beauftragt. In den vergangenen Ausschüssen wurde das erstellte Konzept vorgestellt, dessen Verbesserungsvorschläge aus einer Untersuchung von 33 verschiedenen Gebäudekomplexen des Landkreises resultieren. Durch nachstehend genannte Optimierungen, die hier nur beispielhaft aufgeführt werden, können insgesamt 296.000 Euro an Strom-und Heizungskosten eingespart werden. Allgemein empfiehlt es sich, ein Energiecontrolling durchzuführen, die Aufgaben zu priorisieren und Mittel bereitzustellen, verbindliche Regeln zu erlassen, Energiesparmodelle einzuführen und jährliche Trainings- und Übungseinheiten durchzuführen, damit alle Beteiligten über das richtige Verhalten geschult werden, klärt Projektmanager der merkWATT Braunschweig, Jan Altstädter, auf. Zudem nennt er weitere, gebäudespezifische Maßnahmen.
Gebäudespezifische Maßnahmen:
- zertifizierten Ökostrom beziehen
- Fenster und Oberlichter auf Dichtigkeit prüfen
- schaltbare Steckerleisten bei EDV-Geräten verwenden
- hydraulischen Heizungsabgleich in allen Gebäuden durchführen
- Thermometer installieren
- Heizungsventile und Thermostatregler erneuern und warten
Wichtig wäre vor allem, dass ein weiterer Klimaschutzmanagwer eingestellt wird, der die Aufgaben des Energiecontrollings wahrnimmt, so Jan Altstädter. Den potenziellen Einsparungen gegenüber gestellt, sind die Investitionskosten mit etwa 14,4 Millionen Euro zunächst immens hoch. Auf lange Sicht gesehen, ließe sich aber Profit herausschlagen beziehungsweise zumindest ein weiterer Preisanstieg bei den Energiekosten stoppen.
Uneinigkeit bei den Ausschussmitgliedern
Die hohe Investitionssumme musste erst einmal verdaut werden. Das spiegelte sich auch in dem Ergebnis beim Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klima wider, das durch vier Gegenstimmen gekennzeichnet war. "Vom Umweltgedanken her, können wir dem voll und ganz zustimmen. Doch wir müssen bedenken, dass wir noch einen anderen Haushalt haben.", lauteten die Worte des Ausschussmitgliedes der CDU, Klaus Hantelmann. Udo Dettmann von der SPD hingegen zeigt sich zufrieden mit dem vorgestellten Programm: "Bis 2030 rechnet sich das. Sicherlich sind das erstmal große Investitionen, aber auf weite Sicht kann mit einem hohen Benefit herausgegangen werden."
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