MIT Wolfenbüttel für rasche Öffnung von Schulen und Kitas

Bormann: „Eltern wünschen sich Perspektive, die Mut macht“

Holger Bormann, Vorsitzender der MIT Wolfenbüttel.
Holger Bormann, Vorsitzender der MIT Wolfenbüttel. | Foto: MIT Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Wolfenbüttel fordert von Bund und Ländern eine schnelle Öffnung von Schulen, Kindergärten und Kitas. „Bis Mitte Mai sollte es professionelle Beschulungs- oder Betreuungsangebote für alle Schulkinder und einen Großteil der Kita-Kinder geben“, so Holger Bormann, Vorsitzender der MIT Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung. Diese Angebote sollten „schrittweise, aber möglichst mit klarer Perspektive und unter Beachtung des Gesundheitsschutzes hochgefahren werden.“


Bormann ist davon überzeugt, dass das Hochfahren der heimischen Wirtschaft nur funktionieren werde, wenn die Betreuung der Kinder gewährleistet sei: „Wir vernachlässigen die Sorge von Millionen Eltern, die an ihre Arbeitsplätze zurückkehren wollen, aber nicht können. Viele Eltern und Kinder sind bereits jetzt an ihren Grenzen.“ Betreuung, Beschulung und das Arbeiten im Homeoffice müssten unter einen Hut gebracht werden. „Mit kleinen Kindern ist das für einen längeren Zeitraum praktisch unmöglich“, sagt Bormann, der selbst Vater von drei Töchtern ist.

Gerade für Kinder aus sozial schwachen und bildungsarmen Familien sei die Situation brisant. Bormann: „Wir nehmen unseren Kindern einen wichtigen Teil ihres Lebens, wenn sie bis August keinen Kontakt zu Mitschülern und Freunden haben. Wir müssen auch an die sozialen und entwicklungspsychologischen Folgen denken."

Die MIT Wolfenbüttel beklagt, dass andere Länder innovativer seien, wenn es darum gehe, Möglichkeiten zu finden, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen wieder zu öffnen. Da ein Regelschulbetrieb in absehbarer Zeit nicht möglich sei, müsse der Bund ein Digitalisierungsprogramm für die Schulen auflegen. „Es wäre richtig, dass jeder Schüler möglichst bald ein Tablet oder Notebook als Leihgabe bekommt“, so Bormann. „Das wäre auch unabhängig von der Pandemie eine wichtige strukturelle Verbesserung. Unterricht sollte generell ermöglicht werden, auch wenn ein Lehrer oder einzelne Schüler mal nicht anwesend sein können.“


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