Mittagsverpflegung: Eine Küche für alle städtischen Schulen?

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Wolfenbüttel. Ein Modell, ein Antrag und die Frage: Brauchen die Wolfenbütteler Schulen das "Wolfenbütteler Modell? Die Rede war von einer zentralen Schulküche für die städtischen Schulen nach dem Vorbild des "Göttinger Modells". Dieser Diskussion stellte sich der Stadtelternrat in seiner vergangenen Sitzung. 


Der von Wolfgang Bothe, Lehrervertreter im städtischen Schulausschuss, im Schulausschuss eingereichte Antrag, die Verwaltung möge die Machbarkeit und Kosten ermitteln, ob ein ähnliches Modell für Wolfenbüttel denkbar wäre, traf auf geteilte Meinungen. Das "Göttinger Modell", welches als Vorbild fungieren könnte, beinhaltet die Mittagsverpflegung an den Ganztagsschulen über eine städtisch gesteuerte Zentral-Küche.




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Wolfgang Bothe, Lehrervertreter im städtischen Schulausschuss, stellte das "Göttinger Modell" vor. Foto:


Ähnlich wie in Göttingen könnte sich auch Wolfgang Bothe die Mittagsverpflegung an den städtischen Schulen vorstellen. Damit wäre die Stadt in der Pflicht, ein qualitativ hochwertiges Essen zu stabilen Preisen zu liefern. Bothe beruft sich dabei auf den Ratsbeschluss vom 19. Juni diesen Jahres, in dem der Rat einstimmig die Festlegung von Qualitätsstandards für den Ganztagsbetrieb an den weiterführenden Schulen in städtischer Trägerschaft beschlossen hat. Laut Beschlussvorlage sei auch die Möglichkeit einer zentralen Küche nicht ausgeschlossen, ("...als  mittel-  bis  langfristige Option wäre eine zentrale Verpflegung durch eine von der Stadt Wolfenbüttel betriebene Küche ggf. eine mögliche Option" heißt es in der Beschlussvorlage).


Die Vorteile einer städtisch geführten Küche seien laut Bothe, die bessere und einheitliche Kostengestaltung der Essen, sowie die Verlässlichkeit, alles aus einer Hand geliefert zu bekommen. Es würden qualitativ und finanziell keinerlei Unterschiede mehr bestehen. Gleiches Essen für alle Schulen.


Die Frage "braucht Wolfenbüttel eine Zentral-Küche für die Ganztagsschulen" wurde zur Diskussion unter den Mitgliedern freigegeben, wobei sich schnell herausstellte, dass ein Großteil der Eltern und Lehrer die Notwendigkeit einer solchen Küche nicht zwangsläufig sehe. Grundsätzlich sei man mit der Mittagsverpflegung zufrieden und auch an den Preisen sei nichts auszusetzen. Außerdem sei an vielen Schulen die Versorgung und Zubereitung schon gesichert, so dass sich die Frage stelle, welche der 16 städtischen Schulen für das Vorhaben überhaupt in Betracht kämen und ob man den Bedürfnissen der unterschiedlichsten Altersstufen mit einer zentralen Küche gerecht werden könne.


Desweiteren wurde die Vorgehensweise diskutiert. Einen Antrag auf Prüfung beim städtischen Schulausschuss einzureichen, wäre vielleicht der falsche Schritt. So müsse man doch erst klären, ob Schulen und Eltern einen Bedarf nach einer Zentral-Küche sehen, bevor man eine Kostenermittlung anstrebt. Birgit Oppermann, Schulleiterin der Grundschule Am Harztorwall, lenkte ein und gab zu bedenken, dass man die falsche Richtung einschlägt. "Es wäre doch wirklich sinnvoller, man würde sich erst einmal ein Bild über die Meinungen zu den jetzigen Lösungen der Mittagsversorgung einholen und dann die weiteren Schritte besprechen", so Oppermann.




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Mit dieser Umfrage möchte die Stadt die Meinungen der Schulen einholen. Foto:


Diesem stimmte auch die neue Vorsitzende des Schulauschusses, Dörthe Weddige-Degenhard, zu. "Die richtigen Schritte sind wichtig. Wir müssen uns im Klaren sein, was wir wollen und ob der Bedarf besteht. Es wäre sinnvoll, diese Fragen im Vorfeld zu klären. Die Schaffung einer städtisch betriebenen Küche wäre ein finanzieller Kraftakt, das dürfen wir nicht vergessen und muss gut durchdacht sein", so Weddige-Degenhard.


Seitens der Stadtverwaltung wurde nun eine Befragung an den Schulen in die Wege geleitet. Diese soll die Meinungen der Schulen und Eltern zur Mittagsverpflegung in den Schulen wiedergeben.











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