Müll als Dauerproblem: Stadt ruft Bürger zur Verantwortung auf

Wilde Müllablagerungen, überfüllte Abfallkörbe und achtlos entsorgter Schrott gehören in Wolfenbüttel zunehmend zum Alltag. Die Stadtverwaltung schlägt Alarm – trotz intensiver Reinigungsmaßnahmen und hunderter Müllbehälter nehme das Problem spürbar zu

Mit Hausmüll überquellende Abfallkörbe, im öffentlichen Raum abgestellter Elektroschrott, Müllberge an den Containersammelplätzen oder entsorgter Bauschutt auf Spielplätzen gehören mittlerweile zum Alltag.
Mit Hausmüll überquellende Abfallkörbe, im öffentlichen Raum abgestellter Elektroschrott, Müllberge an den Containersammelplätzen oder entsorgter Bauschutt auf Spielplätzen gehören mittlerweile zum Alltag. | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Es sei ein laufendes Ärgernis für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die in Sachen Stadtreinigung Tag für Tag unterwegs sind. Mit Hausmüll überquellende Abfallkörbe, im öffentlichen Raum abgestellter Elektroschrott, Müllberge an den Containersammelplätzen oder entsorgter Bauschutt auf Spielplätzen würden mittlerweile zum Alltag gehören, kritisiert die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung am heutigen Freitag.



„Leider haben die wilden Müllablagerungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Zudem stehen wir täglich vor der Herausforderung, mit vollgelaufenen Abfallkörben umzugehen, die häufig als Hausmülltonnen missbraucht werden“, berichtet Andreas Jess von der zuständigen Abteilung Straßenmeisterei der Stadt. Die Hemmschwelle sowie die Gleichgültigkeit in Bezug auf das Thema Abfall und Entsorgung seien leider sehr niedrig geworden. Dies erschwere die Arbeit erheblich und führe zu einer zunehmenden Verschmutzung der Umgebung.

Appelle verhallen ungehört


Alle bisherigen Appelle an die Bürgerinnen und Bürger hätten leider auch nicht geholfen – ebenso das Aufstellen weiterer Müllkörbe (bisher befinden sich rund 1.100 im Stadtgebiet und den Ortsteilen an Straßen, Grünanlagen und Spielplätzen). Einen Mangel an Müllbehältern würde es eigentlich nicht geben – es liege häufig schlichtweg an der Bequemlichkeit. Entweder bleibt der Müll eh gleich vor Ort oder landet neben der Tonne – oder auch sie werden mit Hausmüll vollgestopft. Daher seien mehr Mülleimer letzten Endes auch keine Lösung, zumal diese dann auch geleert werden müssen – was Zeit kostet und Personal erfordert was zu den bisherigen rund 9.000 Stunden pro Jahr für die Leerung der Müllbehälter dazu kommen würde, heißt es aus dem Rathaus weiter.

Hohe Kosten


Grundsätzlich werde mit dem Wunsch nach weiteren Abfalleimern also restriktiver umgegangen, um vor allem einer Anhäufung dieser in bestimmten Arealen entgegenzuwirken. Das Montieren eines Abfallkorbs an einem vorhandenen Pfosten, Laterne und so weiter verursache je nach Ausführung zwischen 90 und 220 Euro zuzüglich Personalaufwand von zirka 70 Euro. Ein im Boden verankerter Abfallkorb kostet je nach Ausführung zwischen 750 und 1.400 Euro zuzüglich Personalaufwand für die Montage von zirka 200 Euro.

Letzten Endes seien es die Bürgerinnen und Bürger selbst, die es in der Hand haben, wie sauber ihre Stadt ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt tun, was sie können – es ist aber grade auch für sie frustrierend, wenn nur kurze Zeit nach einer Reinigung es wieder aussieht, als wäre nie gereinigt worden.

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