Nach Ausflug verschwunden: Häftling nutzte Toilettengang zur Flucht

Am Sonntag vor einer Woche konnte ein verurteilter Geldautomatensprenger während eines Ausflugs flüchten.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Marvin König

Wolfenbüttel. Vor gut einer Woche ist ein Häftling der JVA Wolfenbüttel während eines begleiteten Gruppenausflugs geflohen. Der Mann war nach dem Toilettengang einfach verschwunden.



Seit zwei Jahren verbüßte der 34-Jährige seine Gefängnisstrafe in der JVA Wolfenbüttel, nachdem er im April 2021 zu neun Jahren Haft verurteilt worden war. Gemeinsam mit einem Komplizen soll er zwischen 2018 und 2020 insgesamt 16 Geldautomaten gesprengt, oder dies geplant haben. Die beiden Männer schlugen unter anderem in Braunschweig, Gifhorn, Wolfenbüttel und Goslar zu, machten auf ihren Raubzügen weit über eine Million Euro Beute.

Nach dem Toilettengang verschwunden


Am Sonntag vor einer Woche ist dem Mann dann die Flucht aus dem Gefängnis gelungen. Laut Braunschweiger Zeitung soll der Mann gemeinsam mit weiteren Häftlingen und in Begleitung eines Geistlichen einen Gottesdienst in Wolfenbüttel besucht haben. Beim anschließenden Zusammensein soll er zur Toilette gegangen und nicht wieder zurückgekehrt sein. Erster Staatsanwalt Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, bestätigt dies auf Nachfrage. Wolters sagt aber auch, dass der Verurteilte bereits in der Vergangenheit an entsprechenden Ausgängen teilgenommen habe und stets wieder in die JVA zurückgekehrt sei. "Derartige Ausgänge sind regelmäßig Bestandteil der Resozialisierung", so Wolters.


Keine öffentliche Fahndung


Auch der Umstand, dass den Ausflug kein Justizmitarbeiter begleitet hat, sondern nur der JVA-Pfarrer, sei nicht ungewöhnlich. "Dies ist bei solchen Ausgängen nicht unüblich, weil die JVA zuvor prüft, ob bei den jeweiligen Verurteilten eine Fluchtgefahr besteht. Wer an einem Ausgang teilnimmt entscheidet allein die JVA."


regionalHeute.de hat angefragt, weshalb es dem Häftling ermöglicht wurde, an einem Ausflug teilzunehmen, der lediglich von einem Pfarrer begleitet wurde. Ebenso bleibt noch die Frage an die JVA und das Niedersächsische Justizministerium offen, warum nach dem Entflohenen bisher nicht öffentlich gefahndet wurde. Antworten hierzu sind in Kürze zu erwarten.


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