Nach dem Treffen: AfD widerspricht Fridays for Future

Die Partei stellt ihre Sicht auf die wissenschaftlichen Inhalte des Gesprächs dar.

Jürgen Barnstorf-Brandes, 1. Vorsitzender des AfD Kreisverbandes Wolfenbüttel.
Jürgen Barnstorf-Brandes, 1. Vorsitzender des AfD Kreisverbandes Wolfenbüttel. | Foto: AfD

Wolfenbüttel. In der vergangenen Woche veröffentlichte regionalHeute.de eine Pressemitteilung des AfD-Kreisverbandes Wolfenbüttel anlässlich eines Treffens der AfD mit Vertretern von Fridays for Future (FFF). Dabei ließen wir auch FFF zu Wort kommen. Hierzu erreichte uns nun eine Gegendarstellung von Jürgen Barnstorf-Brandes, 1. Vorsitzender des AfD Kreisverbandes Wolfenbüttel und Teilnehmer am Treffen mit FFF. Wir veröffentlichen diese ungekürzt und unkommentiert.


"Fridays for Future (FFF) behauptet, dass die AfD den Klimawandel bezweifele und sie dem Kontext von Klimawandelleugnern folgen würde. Gegen diese Unterstellung wehrt sich die AfD entschieden. Tatsache ist, dass die Vertreter der AfD den Vertretern von FFF selbst erklärt haben, dass die Klimawirksamkeit von CO2 als erwiesen gilt. Im Gespräch wurde von der AfD nach den Angaben des Weltklimarates (IPCC) die Klimasensitivität von CO2 mit 1,2°C im Falle einer Verdopplung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre selbst genannt. Dazu müssten sämtliche fossilen Vorräte der Erde auf einmal verbrannt werden

FFF behauptet, die AfD hätte vermeintlich wissenschaftliche Aussagen verwendet. Auch diese Behauptung ist falsch. Tatsächlich wiesen die Vertreter der AfD-WF im Gespräch auf neue Erkenntnisse hin, die aus wissenschaftlichen Publikationen stammen, die vor der Veröffentlichung im üblichen Verfahren von anderen Wissenschaftlern überprüft wurden. Weiterhin wurden neue Daten aus wissenschaftlichen Vorträgen von renommierten Universitätsprofessoren verwendet.

FFF sagt, dass es im Gespräch wesentlich um den Einfluss der Menschheit auf das Klima und die Relevanz von CO2 auf den Klimawandel ging. Sie berufen sich dazu auf den überwältigenden Teil, nämlich 97 Prozent der Wissenschaftler und werten anderweitige Erkenntnisse als „Klimaleugnung“. Wie oben bereits belegt, leugnet die AfD nicht den Klimawandel. Die AfD-WF ist sich jedoch der Tragweite von Veränderungen bewusst und den darauf basierenden Entscheidungen. Daher verfolgt sie die aktuelle Klimaforschung ständig, um Entscheidungen, die dem Steuerzahler hunderte Milliarden Euro kosten, regelmäßig neu zu überprüfen. In der Diskussion konnten die FFF nicht nachvollziehen, dass Wissenschaft kein demokratischer Prozess ist, weil Realität nicht mehrheitsfähig ist. Ein verifiziertes Experiment kann eine Theorie zu Fall bringen. Normalerweise sind Wissenschaftler, denen dies gelingt, hochangesehen, da sie die wissenschaftliche Erkenntnis weiter voranbringen. Bei der Klimaforschung ist das aktuell anders. FFF zeigte nur oberflächliches Interesse und hatte wenig Kenntnisse über die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels. Für die AfD-WF ist das jedoch die Grundlage für ihre politischen Entscheidungen.

FFF behauptet, dass beim Thema Klimaschutz und dem Erhalt einer lebenswerten Zukunft mit der AfD nicht zu rechnen sei. Dieser Behauptung widersprechen wir entschieden. Natürlich ist der Erhalt der Umwelt und damit einer lebenswerten Zukunft für die AfD von allergrößter Bedeutung. Tatsächlich stimmt die AfD den FFF hier sogar zu, nur unterschieden sich die Lösungswege. Während die Vertreter von FFF nur auf erneuerbare Energien setzen, legten die Vertreter der AfD-WF nahe, dass unser jährlicher Primärenergiebedarf (Die gesamte thermische Energie, die in Deutschland verbraucht wurde) von rund 13.000 Penta-Joule (PJ) (Penta = 1.000.000.000.000.000) — das entspricht etwa 330 Milliarden Liter Heizöl — nur zu 14 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt, die allerdings mit jährlich 23 Milliarden Euro subventioniert werden müssen (EEG-Umlage) (Die AfD verweist auf einen Artikel in der Welt). Nur 4 Prozent von dieser Primärenergie fällt dabei auf Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft, die zusammen mit 17 Milliarden Euro subventioniert sind. Rund 80 Prozent sind immer noch fossile Energieträger, die ersetzt werden müssten. Diesen Anteil mit erneuerbaren Energien aus Photovoltaik, Wind-, und Wasserkraft zu ersetzen, würde Subventionen von rund 400 Milliarden Euro jährlich benötigen — unfinanzierbar, wenn die Industrie in Deutschland erhalten bleiben soll.

Bisher fehlen Technologien, die die Energie aus Wind, Wasser und Photovoltaik für die kalten und dunklen Wintermonate in ausreichender Menge sicher speichern beziehungsweise ersetzen können und sind auch nicht in Sicht. Die Vertreter von FFF waren der Ansicht, dass sie mit Verzicht und mit umweltbewusstem Verhalten sowie mit den erneuerbaren Energien das Problem lösen können. Die Vertreter der AfD-WF wiesen jedoch auf die enorm große Energiemenge hin und dass die erneuerbaren Energien ohne gewaltige Speicher, die es bisher nicht gibt und für die zeitnah keine geeignete Technik zu erwarten ist, nicht grundlastfähig sind und keine Regelenergie (Regelenergie ist notwendig für die Aufrechterhaltung des Stromnetzes. Zu jeder Zeit muss so viel Energie produziert werden, wie gerade verbraucht wird) bereitstellen. Den Vertretern von FFF wurde vorgerechnet, dass bei aktueller Lithiumbatteriespeichertechnologie (Pro Kopf gibt es weltweit nur 2 kg Lithium) der Strompreis für einen durchschnittlichen Haushalt mit viermonatiger Stromspeicherung rund 13 Euro pro kWh kosten würde oder 45.000 Euro im Jahr. Dabei ist die Heizenergie noch nicht eingerechnet. Die Vertreter der AfD-WF machten die Vertreter von FFF darauf aufmerksam, dass die exponentiell schnell wachsende Weltbevölkerung gegen die endlichen fossilen Energieträger das aktuell größte Problem der Menschheit ist und hierfür moderne, sichere und saubere Technologien notwendig sind, um die moderne Lebensqualität zu erhalten beziehungsweise zu steigern.

Die Vertreter von FFF zeigten sich geschockt, als ein Vertreter der AfD-WF vorschlug, moderne Flüssigsalz-Kernreaktoren (Dual Fluid) einzusetzen, die weder durchbrennen können, noch explodieren können, sondern inhärent sicher sind. Diese Technologie stünde eher zur Verfügung als die künftige Kernfusion, die mit dem baldigen Ende der fossilen Energieträger noch nicht verfügbar sein wird. Dual Fluid-Reaktoren können den alten vorhandenen Atommüll, der sonst eine Million Jahre gelagert werden muss, nutzen, um Deutschland 2.000 Jahre mit Strom zu versorgen und diesen in besser handhabbaren Atommüll umzuwandeln, der nur noch 100 bis 300 Jahre gelagert werden muss. Überrascht fragte ein Vertreter von FFF, warum das nicht umgesetzt würde, worauf ihm die Vertreter der AfD-WF erklärten, dass dies zurzeit und auf Sicht nicht der politische Wille sei. Die Stromkosten würden dabei auf unter 1 Cent pro kWh fallen. Ab 15 bis 20 Jahren könnten dann alle fossilen Energieträger damit ersetzt werden mit weniger als der Hälfte der Mittel, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz kosten wird. Umwelt, Wirtschaft und Wohlstand wären damit zusammengeführt in einer hochmodernen Gesellschaft mit günstiger Energie. Mit der AfD ist damit sehr wohl für eine moderne, sichere und ökologisch orientierte Zukunft zu rechnen, die bezahlbar und realistisch in naher Zukunft umsetzbar ist."


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