Wolfenbüttel. Nach dem tragischen Unfalltod ihrer Tochter vor zweieinhalb Jahren sucht Stephani S. noch nimmer nach Antworten. Bis heute weiß sie nicht genau, was am frühen Morgen des 15. März 2022 auf der B6 zwischen Wendhausen und Achtum im Landkreis Hildesheim passierte. Mit einem Aufruf hofft sie auch nach so langer Zeit, Zeugen zu finden.
Stephani S. ist verzweifelt, ruhelos, ratlos. Auch über zwei Jahre nach dem schrecklichen Unfall, der ihrer damals 24-jährigen Tochter Melina das Leben kostete, sucht die Mutter nach Antworten. Im Gespräch mit regionalHeute.de erzählt sie von quälenden Monaten, die von der Frage nach dem Warum beherrscht werden. "Diese Frage lässt einen nie los. Auch nicht nach zweieinhalb Jahren. Sie begleiten einen von morgens bis abends. Ein Kind zu verlieren ist schrecklich. Sowas wünscht man nicht einmal seinem schlimmsten Feind", sagt Stephani S.
Warum sie nach mehr als zwei Jahren einen neuen Aufruf startet? "Ich hatte in den vergangenen Monaten einfach keine Kraft mehr." Nach Melinas Unfall sind ihre eigenen Eltern gestorben, dann wurde ihr Mann schwerkrank und auch sie hat mit einer Herzerkrankung zu kämpfen. "Irgendwann war einfach alles zu viel. Aber nun will ich es noch einmal versuchen und hoffe, dass ich einige Antworten finde."
Zu viele Fragen
Das Auto ihrer Tochter war in den frühen Morgenstunden des 15. März 2022 gegen 6 Uhr von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Für die 24-Jährige, die an diesem Morgen auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle in Hildesheim war, kam jede Hilfe zu spät. Die Polizei, so sagt Stephani S., gehe von einem tragischen Unglück aus. Doch sie glaubt, dass noch vieles ungeklärt sei. Ihrer Meinung nach, sei nicht ausreichend zur Unfallursache ermittelt worden. Mit einigen Helfern vom Unfallort habe sie in der Vergangenheit bereits gesprochen. Dabei seien ihr widersprüchliche Aussagen aufgefallen. Zum Beispiel darüber, wie viele Personen, wann am Unfallort waren und wer den Notruf absetzte, sagt sie.
Die Suche nach Zeugen
Mit einem Aufruf versucht sie nun, Zeugen zu finden, die vielleicht noch etwas zu dem Unfallhergang sagen können. Vor allem sucht sie nach einem Mann aus Roklum, der an der Unfallstelle gewesen sein soll, um zu helfen. Jeder noch so kleine Hinweis könne wichtig sein und dabei helfen, Fragen zu beantworten, die die Familie seit vielen Monaten umtreiben. "Manchmal nimmt man vielleicht Dinge wahr, ohne zu wissen, dass sie wichtig sind. Oder man hat es schlichtweg im Laufe der Zeit vergessen", vermutet Stephani S., die mit ihrer Familie im Landkreis Wolfenbüttel lebt.
Melina lebte noch Zuhause, war gerade dabei, mit ihrem Freund in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Auch beruflich hatte die 24-Jährige Pläne: Sie wollte eine Ausbildung zur Fahrlehrerin machen. Schon allein deshalb schließe Stephani S. ein fahrlässiges Verhalten ihrer Tochter aus. "Ich weiß, das sagt jede Mutter von ihrem Kind. Aber unsere Tochter war wirklich eine vorsichtige und besonnene Autofahrerin. Und an diesem Tag hatte sie auch keinen Zeitdruck oder so. Es ist einfach unerklärlich." Umso mehr wünscht sich Stephani S. endlich antworten.
Wer Angaben zu dem Unfall machen kann, der möge sich bitte mit der Familie unter der Emailadresse steffisplitt@gmail.com in Verbindung setzen. Der Unfall geschah am 15. März 2022 gegen 6.10 Uhr auf der B6 am Uppener Pass, zwischen Wendhausen und Achtum.
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