Nach über 40 Jahren DRK: Karin Rump geht in den Ruhestand


Karin Rump arbeitete mehr als 40 Jahre für das DRK Wolfenbüttel. Foto: DRK
Karin Rump arbeitete mehr als 40 Jahre für das DRK Wolfenbüttel. Foto: DRK | Foto: DRK

Hornburg. Nach über 40 Jahren als Mitarbeiterin des DRK-Kreisverband Wolfenbüttel verabschiedet sich die Leiterin der Sozialstation Vorharz, Karin Rump, in den Ruhestand. Für viele die sie kannten heißt es auch, dass in ihrem Büro im ehemaligen Hornburger Krankenhaus keine Weihnachtsbäume mehr hängen. Das teilt das DRK mit.


Eine Kette von kleinen Papier-Weihnachtsbäumen war die letzten Jahre eine Erinnerung daran, wie lange Karin Rump noch arbeiten muss: „Jedes Jahr nach Weihnachten habe ich ein Bäumchen abgeschnitten und als ich Ende 2018 den letzten Baum abmachte, war klar: Bald kommt die Zeit für Urlaube und mein Enkelkind“, erzählt Karin Rump. Seit 1977 arbeitete die gelernte Kinderkrankenschwester für den DRK-Kreisverband Wolfenbüttel und hat sich nie viel Freizeit gegönnt. Als sie 1977 ihren Dienst als Gemeindeschwester beim DRK antrat, gehörten kleine Hauben noch zur Dienstkleidung und nicht jeder Haushalt hatte ein Telefon: „Zu der Zeit gab es praktisch noch keine Kunden für den Pflegedienst, die Pflege wurde von den Familien übernommen. Das hat sich erst mit der Zeit geändert“, erinnert sie sich.

Mit einer Feierstunde verabschiedeten sich Kollegen und Mitarbeiter der DRK-Pflegedienste von ihr. „Jetzt genießen mein Mann und ich, dass wir Urlaub machen können, wann wir möchten. Und dann sehen wir, ob ich irgendwann wieder Lust auf ein Ehrenamt habe“, schmunzelt sie.

Kinderkrankenschwester als Traumberuf


Nach einer Hauswirtschaftslehre und Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, mit der sich Rump einen Traum erfüllte, sah Karin Rump 1977 eine Stellenanzeige des DRK: „Ich hatte als Nachtschwester in der Privatklinik Dr. Brachmann die Arbeit mit erwachsenen Patienten kennen und schätzen gelernt. Allerdings zog ich dort schon nach einem Jahr und im Alter von 21 Jahren einen Schlussstrich“, berichtet sie von ihren beruflichen Anfängen. Als Gemeindeschwester war sie fünf Jahre lang für Hedeper, Wetzleben, Klein Biewende, Semmenstedt und Timmern zuständig und fuhr bei den Ärzten persönlich vorbei, um Kunden zu werben. Erst später wurde ihr ein privater Telefonanschluss bezuschusst, mit dem sie bis heute als Gemeindeschwester im Telefonbuch steht.

Als das DRK 1982 die Sozialstation Asse einrichtete, übernahm sie die Leitung. „Für meine Vorgesetzten war es ein Wagnis, einer so jungen Mitarbeiterin die Verantwortung zu übertragen und für mich war das, neben meiner jungen Familie, ebenfalls eine Herausforderung“, so Rump.

Mitte der Neunziger Jahrekamen die Computer


Mit sechs bis sieben Mitarbeitern versorgte sie 60 bis 70 Patienten und kümmerte sich um alles organisatorische. Bis 2003 fuhr sie morgens und am Wochenende selbst eine Tour, bevor sie ins Büro ging. „Am Anfang liefen die Abrechnungen noch über den Kreisverband in Wolfenbüttel. Erst Mitte der Neunziger Jahre, als Computer auch in unseren Büros ankamen und ich neben der Arbeit eine zweijährige Ausbildung zur Pflegedienstleistung machte, übernahmen wir die Abrechnung selbst“, erinnert sie sich. Zur der Zeit war die Sozialstation in Kissenbrück untergekommen und durch die Einführung der Pflegeversicherung nahmen immer mehr Patienten pflegerischen Leistungen in Anspruch. Auch ihr Mitarbeiterstamm wuchs in der Zeit.

2003 übernahm sie zusätzlich die Pflegedienstleitung der Station Oderwald/Schladen: „Meine Mitarbeiter in Kissenbrück waren zufrieden und die Zahlen stimmten auch, das hat wohl dazu beigetragen, dass ich auch dort die Zügel in die Hand nehmen sollte“, lacht sie. Fast drei Jahre pendelte sie täglich zwischen den beiden Stationen, bis sie 2006 im ehemaligen Krankenhaus von Hornburg zusammengelegt wurden. Einem Gebäude, zu dem sie eine besondere Verbindung hat – sie wurde dort geboren.

Einführung des Qualitäts-Managements


Neben den zahlreichen Umzügen und personellen Veränderungen gehört die Einführung des Qualitäts-Managements mit zu den prägendsten Änderungen in der Arbeitsweise im Pflegedienst. „Der Prozess, um das Qualitäts-Management aufzubauen, hat mehrere Jahre gedauert, bis wir 2011 zertifiziert wurden. Es wurden für alles Formulare geschaffen, mit denen alles systematisch und überprüfbar abläuft. Und das nicht nur in der Pflege, sondern auch bei der Einstellung neuer Mitarbeiter oder der regelmäßigen Überprüfung von Gerätschaften. Das war anstrengend, aber Rückblickend hat es auch einiges erleichtert", erklärt Rump stolz.

Am kommenden Freitag, 22. März, wird Karin Rump feierlich im DRK-Solferino verabschiedet.


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