Wolfenbüttel. Eigentlich wollte der passionierte Jäger Henning Reinecke gestern Nachmittag nur auf Nachsuche nach Rehwild im Forst gehen, als seine Begleitung, Dackel-Mischling "Hilde", plötzlich reiß aus nahm. Ein Waschbär war aus dem Unterholz aufgetaucht und der Jagdinstinkt der guten Dame wurde geweckt. Fortan fehlte von beiden jede Spur.
Die Spezialkamera zeigt das Hinterteil eines Waschbären in der Kanalisation. Foto: rbs-tv
Erst in den Abendstunden gab es ein Lebenszeichen von Hilde. Anwohner vom Brückenbach vernahmen ein lautes Bellen aus der Kanalisation und alarmierten die Feuerwehr. Mit Unterstützung der Abwasserbetriebe Wolfenbüttel und deren Spezialkamera konnten Hilde und ihr gejagter, namenloser Waschbär im Abwasserrohr tief unter der Erde ausfindig gemacht werden. Da offenbar keiner der Kontrahenten sich freiwillig zum zweiten Sieger erklären lassen wollte, griffen die Männer der Feuerwehr beherzt ein und machten dem spät abendlichen Getöse ein Ende. Beide blieben unverletzt.
Nach ihrer Rettung gab es für den Dackel-Mischling zur Stärkung eine frische Bratwurst vom Grill. Anschließend musste die wilde Hilde noch kurz im Tierheim verweilen, da ihr Herrchen sich nach seiner eigenen zweistündigen Suche auch erst einmal stärken und aufwärmen musste. Die Wiedersehensfreude hielt sich dann auch entsprechend in Grenzen. Denn wer geht schon gern als Verlierer vom Platz?
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