Namenloser Soldat bekommt einen Namen: Er hieß Friedrich Menzin

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Leinde. Auf dem Leinder Friedhof wurde viele Jahre das Grab eines unbekannten Soldaten gepflegt (WolfenbüttelHeute.de berichte). Heute bekam der Unbekannte einen Namen. Er hieß Friedrich Menzin.




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Der Soldat Friedrich Menzin hat nun einen Grabstein. Foto:


Hätte der Leinder Albert Johns, der als heranwachsender die Ereignisse hautnah miterlebte, nicht immer wieder auf das Soldatengrab hingewiesen, wäre der Soldat wohl für immer namenlos geblieben. Doch dank seiner Hartnäckigkeit konnte dem 1945 gestorbenen Friedrich Menzin ein Stück seiner Identität zurückgegeben werden.


Auf dem Fiedhof von Leinde fanden sich heute Vertreter von Volksbund, DRK und der Reservistenkameradschaft Wolfenbüttel ein, um dem Soldaten Friedrich Menzin ein letztes Andenken zu setzten - seinen Stein. Ortspfarrer Johann Peter Meyer sprach einige Worte mit denen er an die schlimmen Folgen des Krieges erinnerte und bevor die Reservisten einen Kranz niederlegten und würdevoll vor dem Grab salutierten.


Und wenn auch niemand den toten Soldaten kannte, so herrschte doch eine respektvolle Stimmung auf dem Friedhof.

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Obergefreiter der Reserve Sascha Rössing und Gefreiter der Reserve Wolfgang Dannöhl halten die Ehrenwache. Foto:



Lange wusste niemand, wer in dem namenlosen Grab auf dem Leinder Friedhof liegt, bis eines Tages der Volksbund Deutscher Kriegsbräberpflege und die Kirchengemeinde die Ausgrabung veranlassten. Im Juli 2012 konnten die sterblichen Überreste von Friedrich Menzin geborgen werden. Die Erkennungsmarke des Soldaten war vorhanden, gut erhalten und lesbar. Der Volksbund schickte die Marke dann zur Wehrmachts-Auskunftsstelle nach Berlin und erhielt bald darauf die Daten von Friedrich Menzin.

Nun konnte dem Soldaten ein Grabstein gesetzt werden, das Grab  von Friedrich Menzin fällt damit unter den Bestandsschutz der Kriegsgräber.

Der Soldat aus Peenemünde gehörte der Flakbatterie an und war abgestellt, um die Hermann-Göring-Werke (heute Salzgitter Werk) zu beschützen. Erzählungen zu Folge ist Friedrich Menzin nicht gefallen, sondern verstarb am 8. März 1945 im Alter von 47 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Die Recherchen des Volksbundes haben ergeben, dass der Soldat verheiratet war. Laut Standesamt starb seine Frau jedoch am 10. Juli 1962, weitere Angehörige konnten nicht gefunden werden.

Um die Pflege des Grabes wird sich nun der DRK-Ortsverein Adersheim/Leinde kümmern. Sie haben das Grab schon gepflegt, als es noch einem unbekannten Soldaten gehörte und sie möchten auch weiterhin diese Aufgabe übernehmen.

Für den Volksbund war die Ausgrabung und Steinsetzung nur eine von vielen. Unzählige Soldaten warten hierzulande und auch im Ausland darauf, endlich einen Namen zu bekommen. Einen Namen, der sie in die Gedächtnisse der Menschen zurückbringt.


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