Neindorf und Kissenbrück: Feuerwehr Ausbildungskonzept wird erweitert


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Anfang Juni war es endlich soweit, nach intensiver Vorbereitung und Abstimmung im Samtgemeinde Kommando haben Samtgemeinde Ausbildungsleiter Michael Sadowski und Ausbilder Patrick Heinemann das neue Ausbildungskonzept für Verkehrsunfälle bei den Ortsfeuerwehren Neindorf und Kissenbrück vorgestellt. Feuerwehrdienstvorschriften alleine reichen für eine effektive Einsatzvorbereitung und die Einsatzstellenorganisation bei weitem nicht aus, ist einhellige Meinung.


Deshalb sind für die Samtgemeinde Asse sogenannte „Standard-Einsatz-Regeln“ (SER) entwickelt worden. Die SER werden in 6 Modulen den Ortsfeuerwehren vermittelt.

  1. Allgemeine Ausbildung und Einsatzgrundsätze für alle Ortsfeuerwehren

  2. Zusammenarbeit der Feuerwehren an der Einsatzstelle

  3. ...Technische Rettung eingeklemmter Person aus dem Unfallfahrzeug

  4. Vorgehensweise FeuerwehrStützpunkt  Groß Denkte

  5. Vorgehensweise FeuerwehrStützpunkt  Remlingen

  6. Alternative Antriebe


Die Module eins und zwei sind bereits fester Bestandteil der Truppmannausbildung und werden nun auch in den Ortsfeuerwehren als Fortbildungsmaßnahme angeboten. Die Module drei und  sechs werden ausschließlich als Fortbildung in den Ortsfeuerwehren vermittelt. Die beiden anderen Module sind für die jeweilige Stützpunktfeuerwehr vorgesehen, da aufgrund unterschiedlicher Fahrzeuge und Beladungen die Vorgehensweise variiert.


Zusatzinformationen:

Quelle:http://www.standardeinsatzregel.org

Was sind Standard-Einsatz-Regeln?



Der Begriff „Standard-Einsatz-Regeln“ hält seit Mitte der 1990er als Übersetzung der in den USA üblichen „Standard Operation Procedures (SOP)“ Einzug in das deutsche Feuerwehr-Vokabular.



Hintergrund der SOP in den USA: In den USA existieren weit weniger „offizielle“ Regelwerke für den Feuerwehrdienst als z.B. in Deutschland. Insbesondere sind „Feuerwehrdienstvorschriften“ gänzlich unbekannt. Die Notwendigkeit einheitlicher Organisation und Arbeitsabläufe besteht aber auch dort. Die „Antwort“ darauf sind die i.d.R. von jeder Feuerwehr selbst erstellten SOP. Die Anzahl und der Umfang der SOP kann erheblich variieren, je nachdem welche Bereiche mit diesem Instrument geregelt werden sollen - ähnlich wie in Deutschland z. B. der Spielraum der FwDV 3 auch für durchaus unterschiedliche Vorgehensweisen genutzt wird.



Feuerwehrdienstvorschriften alleine reichen jedoch für eine effektive Einsatzvorbereitung und die Einsatzstellenorganisation bei weitem nicht aus. Viele Feuerwehren treffen daher weitere Festlegungen, z.B. zur Bereitstellung oder zum Kommunikationskonzept. Jede derartige Regelung erfüllt den Grundgedanken einer SER, auch wenn sie (bisher) nicht so bezeichnet wurde. Mit der Erstellung und Nutzung von Standard-Einsatz-Regeln wird daher nichts grundsätzlich neues vorgeschlagen, sondern nur ein einheitliches System propagiert.



Standard-Einsatz-Regeln sind organisatorische Handlungsanweisungen, die ein bestimmtes standardisiertes Verhalten der Einsatzkräfte an der Einsatzstelle etablieren sollen. Dies folgt dem zentralen Grundsatz des Vordenkers in diesem Bereich, Alan V. Brunacini, Phoenix Fire Department.



Einsätze sind eher gleich als verschieden!



Es ist schwierig bis unmöglich, ohne derartige Standards eine beständig gute und effektive Leistung an Einsatzstellen zu erbringen, insbesondere während langer, komplexer oder ungewöhnlicher Einsatzsituationen. Standard-Einsatz-Regeln ermöglichen es erst, einen grundlegenden Einsatzplan für bestimmte Ereignisse zu entwerfen, bevor sie sich ereignen. Sie sind damit eines der wichtigsten Elemente der Einsatzvorbereitung!



Natürlich muss sich ggf. jede Feuerwehr oder andere Organisation besondere Verfahren oder spezielle Ergänzungen geben, die auf besondere örtliche Probleme oder eben andere Ausstattungen Rücksicht nehmen. Grundsätzlich sind die Verfahren aber möglichst übergreifend und für alle gleich zu standardisieren (z.B. FwDV, vfdb-Richtlinien), um es den Führungskräften auch verschiedener Standorte zu ermöglichen, sich auf andere zu verlassen bzw. einfach nur mit der gleichen Sprache zu reden.



Charakteristisch für Standard-Einsatz-Regeln ist, Sie sind:

  • Niedergeschrieben,

  • offiziell und allgemein bekannt,

  • für alle Situationen anwendbar,

  • gültig und aktuell,

  • in die Gesamtstruktur integriert,

  • von allen akzeptiert.



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