Neue Erkundungsbohrung auf der Asse gestartet

Mit den neuen Bohrungen Richtung Einlagerungskammer 12 will die BGE wesentliche Erkenntnisse für die weitere Planung der Rückholung der radioaktiven Abfälle gewinnen.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Remlingen. Seit Freitag setzt die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ihr Erkundungsprogramm in der Schachtanlage Asse II auf der 750-Meter-Ebene fort. Mit den neuen Erkundungsbohrungen Richtung Einlagerungskammer 12 will die BGE wesentliche Erkenntnisse für die weitere Planung der Rückholung der radioaktiven Abfälle gewinnen. Darüber informiert die BGE in einer Pressemeldung.



Die Arbeiten starten mit der Erkundungsbohrung B 12/750-B. Diese zirka 120 Meter lange Bohrung wird komplett oberhalb der Einlagerungskammer 12 verlaufen. „Mit dieser ersten Bohrung wollen wir noch nicht die Einlagerungskammer treffen“, erklärt Dr. Thomas Lautsch, technischer Geschäftsführer der BGE. Nach Erreichen der Ziellänge werden Radarmessungen und Magnetik-Untersuchungen vorgenommen. Mit diesen Methoden kann die Kontur der Decke (Firste) der Einlagerungskammer bestimmt und es können erste Aussagen über die Lage der Fässer innerhalb der Kammer getroffen werden.

Kammer mit Kamera erkunden


Im Anschluss soll aus dieser Bohrung heraus eine abgelenkte Bohrung erstellt werden. Ziel ist, mit der abgelenkten Bohrung am höchsten Punkt in die Kammer zu treffen. Ist dies gelungen, kann das Innere der Einlagerungskammer zum Beispiel mit einer Kamera erkundet werden.

Welche Erkenntnisse können aus den Untersuchungen für Rückholung gewonnen werden? Die Erkundung soll neben Bildern aus der Einlagerungskammer in erster Linie Aufschluss über die tatsächliche Zusammensetzung der Kammeratmosphäre und die Aktivitätswerte in der Kammer liefern. Zudem werden Erkenntnisse über den Zustand des umliegenden Gebirges gewonnen.

Alle gemessenen Werte fließen in die weitere Planung der Rückholung ein und werden in zukünftigen Genehmigungsverfahren verwendet. Unter anderem kann so bestimmt werden, welche Bergetechnik in der Einlagerungskammer 12 eingesetzt werden kann. „Diese Messwerte ersetzen zuvor getroffene Annahmen durch eine konkrete Faktenlage“, sagt Dr. Thomas Lautsch.

Daten und Fakten zur Einlagerungskammer 12


Die Einlagerungskammer 12 wurde im Jahr 1922 zur Salzgewinnung erstellt. Über der Einlagerungskammer befinden sich keine weiteren Abbaukammern. Sie wurde von 1973 bis 1974 mit 7.464 Abfallbehältern befüllt. Das entspricht einem Abfallvolumen von rund 2.514 Kubikmetern. 717 der Behälter sind mit Beton ummantelte Fässer, sogenannte „verlorene Betonabschirmungen“. Die Fässer wurden liegend gelagert. Der Resthohlraum wurde nicht verfüllt.


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