Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel soll ein neues Fußgängerleitsystem bekommen. Demnach sind neben analogen auch digitale Info-Stelen geplant. Die Infokästen mit dem Wolfenbütteler Stadtplan sollen dafür verschwinden. Eine entsprechende Beschlussvorlage wird erstmals am 15. September im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften diskutiert. Eine Entscheidung trifft der Rat.
Das derzeit existierende Fußgängerleitsystem wurde im Jahr 2005 entwickelt und mit Mitteln des Strategieprozesses „Innenstadt“ umgesetzt. Seitdem sei das Ausschilderungssystem zwar weiter gepflegt, jedoch nicht auf notwendige neue Wegeführungen und Ziele - etwa die Gedenkstätte in der JVA - angepasst worden, heißt es in der Begründung. Die notwendige Überarbeitung des Fußgängerleitsystems sei immer wieder durch Projekte mit höherer Priorität verschoben worden. Das soll sich nun ändern.
Enge Abstimmung mit der KFZ-Ausschilderung
Mit dem Teilprojekt „Touristische Ausschilderungen“ im Rahmen des Förderprojekts „Perspektive Innenstadt“ soll neben der dringend benötigten Neuplanung der KFZ-Ausschilderungen (Parkleitsystem, Hotelroute sowie touristischen Ausschilderungen) auch das Fußgängerleitsystem mit externer Hilfe überarbeitet werden. Hierfür konnte das Büro bte aus Hannover gewonnen werden. Ziel sei, dass ab dem Durchfahren der Ortseingänge ein schlüssiges, aufeinander abgestimmtes und aufeinander aufbauendes Ausschilderungskonzept per Auto und zu Fuß entwickelt werde. Aufgrund der deutlich größeren Planungsumfänge für die KFZ-Ausschilderung soll diese jedoch zu einem späteren Zeitpunkt mit einer gesonderten Vorlage zum Beschluss eingebracht werden.
An den Parkplätzen ankommend, sollen die neuen analogen Info-Stelen die Gäste aufnehmen und ihnen mit gezielten Informationen je nach Standort eine erste Orientierung geben sowie die Gäste auf das Fußgängerleitsystem aufmerksam machen. An einigen wichtigen Standorten innerhalb des Fußgängerleitsystems soll es weitere analoge Info-Stelen geben, die gezielt über die Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung informieren. Zusätzlich sollen zwei digitale Info-Stelen, auf dem Schlossplatz und dem Stadtmarkt, das Informationssystem abrunden und den Gästen die Gelegenheit geben, abseits der statischen Informationen gezielt weitere Informationen zu erlangen. Neben den touristischen Informationen (Einzelhandel, Gastronomie, Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten, Museen, etc.) könnten an diesen Stellen auch Verbindungen zu anderen Webseiten hergestellt werden, um auch weitere Informationen (zum Beispiel ÖPNV, Wetter, Ärztenotdienste, etc.) anzubieten.
Verträge mit mediaprint kündigen
Weiterhin soll beschlossen werden, die Zusammenarbeit mit der mediaprint Graphisches Institut Eckmann GmbH aus Paderborn für die Aufstellung von Infokästen mit dem Wolfenbütteler Stadtplan zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu beenden. Derzeit stünden an zahlreichen Stellen in der Stadt die Infokästen der mediaprint GmbH, die neben einem Stadtplan von Wolfenbüttel zusätzlich Werbung enthielten, über die sich die Firma Eckmann refinanziere.
Die Stadt führt folgende Gründe an, die Verträge zu kündigen und eigene Info-Stelen zu unterhalten: Die Stadt möchte die Hoheit über die Informationen auf den Stelen an den verschiedenen Standorten in die eigenen Hände zurücknehmen und sich nicht weiter von Dritten abhängig machen. Die Infokästen der Firma Eckmann bieten nicht den Informationsumfang, den das neue, aufeinander abgestimmte und aufbauende Ausschilderungssystem bietet. Die Ästhetik der Infokästen ist nicht mehr zeitgemäß und entspricht zudem nicht der des Fußgängerleitsystems, was zu einem optischen Bruch bei der Wahrnehmung führt. Die Werbung in den Infokästen verlangt eine Mindestgröße, die zukünftig deutlich reduziert werden kann.
Überplanmäßige Auszahlung
Um die Finanzierung des Projektes zu sichern, soll der Rat auch einer überplanmäßigen Auszahlung in Höhe von 172.450 Euro zustimmen, die aber größtenteils durch Haushaltsausgabereste gedeckt sei. Zudem wurde bei der NBank ein Antrag zur Umsetzung des Teilprojekts „Touristische Ausschilderungen“ im Rahmen des Förderprojekts „Perspektive Innenstadt!“ gestellt. Die Umsetzung erfordere einen politischen Beschluss der Maßnahme.
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