New York: "Angst haben wir nicht so richtig" - DRK Mitarbeiter Thomas Stoch erlebt Hurrikan Sandy im Notstandsgebiet *** Aktualisiert ***

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Es ist das große Warten auf den Sturm und die Hoffnung nach einem glimpflichen Ausgang. Hurrikan "Sandy" bedroht die US-Ostküste und hat bereits für erste Schäden gesorgt. Nach Berichten des amerikanischen Fernsehsenders CNN sind zu dieser Stunde bereits über eine Millionen Menschen im betroffenen Gebiet ohne Strom. Unter ihnen die Wolfenbütteler DRK Mitarbeiter Thomas Stoch (Leiter Integrations- und Therapiezentrum) und Marion Mai sowie Stochs Tochter Nina und ihre Freundin Anna Bunkowski (WolfenbüttelHeute.de berichtete).

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Von links: Thomas Stoch, seine Tochter Nina Stoch, ihre Freundin Anna Bunkowski und Marion Mai ( Foto: privat)



Unsere Online-Tageszeitung steht seit Sonntagabend in Verbindung mit Stoch und seinen Begleitern im Notstandsgebiet und berichtet über deren Wahrnehmung der Lage und ihre Erlebnisse bei diesem katastrophalen Ereignis. Seit heute 21 Uhr ist der Kontakt, den wir über das Internet aufrecht erhalten haben, jedoch abgerissen. Vermutlich aufgrund eines Stromausfalls. Bereits heute Nachmittag erfuhren wir von kurzfristigen Netzstörungen.

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Sandsäcke sollen vor dem Wasser schützen Foto: privat)



Um 19 Uhr unserer Zeit kehrte Thomas Stoch von einem Ausflug zum Hafen zurück. Die Polizei hat ihn aus dem gesperrten und unsicheren Gebiet zurück geschickt. Zu diesem Zeitpunkt sah er bereits Metallschilder und Regenrinnen durch die Lüfte fliegen. "Ich denke, dass wird die größte Gefahr sein von umherfliegenden Gegenständen getroffen zu werden", schätzt Stoch die Lage ein. Er schickt uns Bilder, die zeigen wie Menschen die Glasscheiben Ihrer Läden und Häuser mit Klebeband gesichert haben und Hauseingänge mit Sandsäcken vor möglichen Wassermengen schützen.


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In diesem hölzernen Haus sind Thomas Stoch und seine Begleiter untergekommen Foto: privat)



Der 42-jährige DRK Mitarbeiter, der eigentlich seinen Urlaub dort genießen wollte, verbringt seinen Aufenthalt in einem höher gelegenen Haus aus Holzbauweise auf Staten Island. "Die Bäume, die um das Haus stehen, neigen sich schon jetzt ganz schön im Wind", erzählt uns Stoch. Der Vermieter des Hauses hat am Nachmittag noch Äste von den Bäumen gesägt, um die Gefahr des Abbrechens zu bannen, während ein Nachbar seine Fenster vernagelt. Der Vermieter hinterlässt eine große, Batterie betriebene Leuchte und die Option bei einem eintretenden Dachschaden in einem Appartment im Untergeschoss übernachten zu können.

Die Vier haben sich einen größeren Vorrat an Lebensmitteln angelegt und neben Kerzen auch ausreichend Bargeld besorgt, denn "im Falle eines Falles nutzt die Kreditkarte nichts", vermutet Thomas Stoch. Doch bei all dem: "Angst haben wir nicht so richtig, wenn man von ein wenig Herzklopfen mal absieht", verrät er.

Aktualisierung: 30. Oktober 2012, 7:30 Uhr


An diesem Morgen haben wir wieder Kontakt zu Thomas Stoch und sie sind alle wohl auf. Wie vermutet ist die Stromversorgung vor Ort unterbrochen und das Handynetz scheint überlastet zu sein. In New York ist es jetzt mitten in der Nacht und Stoch und seine Begleiter schlafen im Wohnzimmer des Hauses. Die Äste haben zu sehr gegen das Dach geschlagen, was andernorts bereits zu Todesopfern geführt hat. Hiervon ahnen die Vier aufgrund des Stromausfalles nichts. "Ich schätze das Schlimmste ist vorbei. Das Haus hat standgehalten. Wir haben gut vier Stunden in der offenen Haustür gestanden und das Geschehen beobachtet. In der Entfernung waren Funken zu sehen, dort ist vermutlich ein Aggregat explodiert. Auf Staten Island waren viele Polizei- und Rettungseinsätze", schildert uns Thomas Stoch die Lage und seine Beobachtungen.

Mittlerweile sind über sechs Millionen Menschen ohne Strom und die Gefahr durch "Sandy" ist noch nicht vorüber. Als eine der wichtigsten Informationsquellen hat sich der virtuelle Kurznachrichtendienst Twitter hervorgetan. Politik und Medien informieren hier über die aktuelle Lage. (siehe https://twitter.com/hashtag/sandy)  


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