Wolfenbüttel. „Wenn man keine Argumente hat, dann muss man anders denkende abqualifizieren und durch den Kakao ziehen“, so der Landtagabgeordnete Frank Oesterhelweg auf die Reaktionen „von links und ganz links“ auf seine Äußerung, dass man die Möglichkeit der Bejagung des Wolfes, der seinen Weg nun auch nach Niedersachsen und in unsere Region gefunden hat, in Betracht ziehen müsse.
Das Recht zum Dummschwätzen allerdings sei, so Oesterhelweg, nicht nur ein Grundrecht, sondern ein besonderes Privileg dieser Leute.
Aber wie hieße es so treffend: "Was stört es den Mond, wenn ihn der Wolf anbellt!" Er freue sich hingegen über sachliche kritische Zuschriften und Kommentare und sei gern zu Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern zum Thema Wolf bereit. Oesterhelweg kündigte bei der Gelegenheit an, zu der Thematik eine Veranstaltung anbieten zu wollen.
Der Landtagsabgeordnete hatte angesichts von Wolfssichtungen im Landkreis Wolfenbüttel – die von linker Seite bestritten werden, aber dennoch wahr sind – und vor dem Hintergrund teilweise besorgniserregender Vorkommnisse in anderen Landesteilen Niedersachsens gefordert, dass die Landesregierung sich um die Änderung der sogenannten Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) der Europäischen Union einsetzen und für die Aufnahme des Wolfes in das niedersächsische Jagdgesetz sorgen müsse. Frank Oesterhelweg: „Ich finde es bemerkenswert, mit welcher Dreistigkeit ich öffentlich abqualifiziert werde, wenn ich Sachverhalte ruhig und abgewogen anspreche und auf mögliche Gefahren hinweise. Ich habe deutlich gesagt, dass ich das Auftreten von Wölfen akzeptiere, man sich in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft aber auch die Bejagung des Wolfes offenhalten müsse. Es versteht sich von selbst, dass damit natürlich strenge Regeln und Auflagen verbunden sind, von einer absoluten Freigabe und einem "Ausrotten" war bei mir nie die Rede. Wer so argumentiert, der hat übrigens keine Ahnung von unserem Jagdrecht und ein von Vorurteilen geprägtes Bild von unseren Jägerinnen und Jägern.“ Inzwischen habe Niedersachsens grüner Umweltminister einen ersten verhaltensauffälligen Wolf quasi zum Abschuss freigegeben, selbst seine Staatssekretärin spricht davon, dass bis zum Jahresende der Wolf in ganz Niedersachsen angekommen sein werde. "Was sagen unsere linken Kollegen denn nun dazu?", so der CDU-Parlamentarier.
Vorkommnisse ernst nehmen
Oesterhelweg macht deutlich, dass die diversen Vorkommnisse durchaus Anlass zur Sorge gäben. So gebe es einen Schafhalter, der mehr als 60 Tiere verloren habe, von Einzelrissen könne hier nun wirklich nicht mehr die Rede sein. Außerdem träten Wölfe in der Nähe eines Waldkindergartens und auch in einer Ortschaft auf, zudem gäbe es inzwischen zahlreiche Filmaufnahmen und Photos, die ein absolut untypisches Verhalten der hier vorkommenden Wölfe belegten, die sich bis auf wenige Meter an Menschen heranwagten. Auch das Video eines Wolfes, der sich einen Hund von der Kette reißt, sei aufschlussreich. „Wer hier von der natürlichen Scheu der Wölfe spricht, der liegt ganz offensichtlich falsch“, so der Abgeordnete. Er wies darauf hin, dass auch Deichschäfereien große Bedenken angemeldet hätten, weil die von ihnen zu pflegenden Deiche nicht alle wolfssicher einzuzäunen seien. Wie das in den Tourismusgebieten laufen solle, sei ihm ohnehin ein Rätsel, so Frank Oesterhelweg. Die Art und Weise des Umgangs einiger selbst ernannter Fachleute und Umweltexperten mit diesem sicherheitsrelevanten Thema ist nach Ansicht Oesterhelwegs nicht angemessen. „Mich erinnert das an meine Bemühungen, beispielsweise vor dem Freibad am Fümmelsee an der viel befahrenen Straße eine Geschwindigkeitsbegrenzung durchzusetzen. Das Gegenargument bestimmter Behörden und Politiker dazu: Es ist doch noch nichts passiert, warum sollen wir denn hier etwas unternehmen?“ „So“, betonte der Abgeordnete, „würden bestimmte verantwortliche Politiker selbst zum Sicherheitsrisiko.“
Frank Oesterhelweg äußerte außerdem die Vermutung, dass die stellenweise rasant angestiegene Wolfspopulation nicht auf natürliche Art und Weise zustande gekommen sein könnte. Zumindest ein Fall sei bekannt, in dem ein Transport von Jungwölfen über die deutsch-polnische Grenze beobachtet worden sei. „Was bestimmte Wolfsromantiker hier abziehen, das ist vollkommen verantwortungslos und hat mit Naturschutz nicht das geringste zu tun“, so Frank Oesterhelweg, der einen sachlichen Dialog zum Thema einforderte - abgewogen und unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen von Mensch und Tier.
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