"Ohne Zittern und Zagen zur Pflicht": Lesung zum Ersten Weltkrieg


| Foto: Museum Schloss Wolfenbüttel.



Wolfenbüttel. Mit dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger am 28. Juni 1914 begann nicht nur die Julikrise, die geradewegs in den Ersten Weltkrieg führte, sondern auch die zensierte Berichterstattung in der Presse. Siegesbewusstsein, überheblicher Nationalismus und Kriegseuphorie dominierten die Artikel, die auch in Wolfenbüttel zu lesen waren. Allein im Jahr 1914 erschienen über 120 Extrablätter, die den Wolfenbüttelern stets von deutschen Siegen berichteten.

Das Wolfenbütteler Kreisblatt berichtete allerdings nicht nur von der Front, sondern mahnte auch die Daheimgebliebenen ihren Beitrag zum Krieg zu leisten. Neben den Aufrufen zum Spenden oder zum freiwilligen Einsatz in den Reservelazaretten war im August 1914 auch zu lesen: „Fort mit dem geschlitzten Rock und übermodernen Hüten, zurück zur deutschen Einfachheit und gesitteter Tracht, helle Farben passen schlecht zu Tränen, jedes Auffallende, schreiend Bunte, Geschmackloses, an böses Parisertum Erinnernde ist zu vermeiden. Vermeidet Fremdwörter, schreibt mit deutschen Buchstaben, vermeidet Alkohol“.

Diese und andere Berichte aus dem Wolfenbütteler Kreisblatt stehen im Mittelpunkt der Lesung am Mittwoch, 1. Oktober 2014, 18 Uhr Museum Schloss Wolfenbüttel. Anlässlich der Ausstellung „… das bedeutet Blut“ Wolfenbüttel und der Erste Weltkrieg wird an diesem Abend u.a. auch aus persönlichen Briefen Wolfenbütteler Soldaten in die Heimat gelesen, die im Archiv der Großen Schule aufbewahrt werden.
Ab 17.30 Uhr besteht die zusätzliche Möglichkeit, die Ausstellung „… das bedeutet Blut“ Wolfenbüttel und der Erste Weltkrieg zu besuchen.

„Ohne Zittern und Zagen zur Pflicht“
Lesung zum Ersten Weltkrieg in Wolfenbüttel
Mittwoch, 1. Oktober 2014, 18 Uhr, Museum Schloss Wolfenbüttel
Eintritt frei


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