Der Philologenverband Niedersachsen (PHVN) hat die Grundaussagen der CDU-Bildungskommission begrüßt, die der Partei ein bundesweit zu vertretendes Schulmodell empfehlen soll. Danach soll sich dieses Modell an der zweigliedrigen Schulstruktur des erfolgreichen Bundeslandes Sachsen orientieren.
Sachsen kennt seit 20 Jahren dieses Schulsystem mit einem leistungsfähigen Gymnasium und einer Sekundarschule. Daneben gibt es noch Förderschulen, aber keine anderen Schulformen, so z. B. keine Gesamtschulen.
In der „Oberschule“ der CDU-Bildungskommission sollen künftig – nach dem sächsischen Vorbild der Sekundarschule – die Hauptschule und Realschule zu einer eigenständigen Schule zusammengeführt werden. Im Gegensatz zu Niedersachsen ist für diese Oberschule konsequenterweise kein gymnasiales Angebot vorgesehen, da dieses mit dem zweisäuligen Schulstrukturmodell unvereinbar ist.
“Mit diesem Vorschlag der CDU-Bildungskommission fühlen wir uns in unseren schulpolitischen Vorstellungen zur Schulstruktur voll bestätigt”, erklärte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz. Seine Lehrerorganisation habe genau dieses Modell bei Beginn der Diskussion um die neue Schulstruktur in Niedersachsen im vergangenen Jahr vorgeschlagen, aber damit zu seinem Bedauern bei der niedersächsischen CDU keine Resonanz gefunden.
Daher begrüße der Philologenverband ausdrücklich, dass die CDU-Bildungskommission eine Oberschule ohne gymnasiales Angebot vorsehe und sich damit an einem schulisch so erfolgreichen Bundesland wie Sachsen orientiere, das sich bei den PISA-Leistungsvergleichen stets national wie international ganz vorn platziert habe. So habe Sachsen 2006 in Naturwissenschaften weltweit den 2. Platz belegt und distanziere seit Jahren das von bestimmten Kreisen hochgelobte Schweden sehr deutlich.
Es sei, so Audritz, schon merkwürdig, dass sich gewisse Parteien und Organisationen in Deutschland ständig an der Schulpolitik der leistungsmäßig schwachen Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Berlin und Bremen orientierten. Neuestes Beispiel für diese irrige Orientierung sei Baden-Württemberg, wo die neue rot-grüne Regierung die auch bei PISA erfolglose Gesamtschule an die Stelle des gegliederten Schulwesens mit seinen bisherigen Spitzenleistungen setzen wolle.
Auch unter diesem Blickwinkel könne man den Modellvorschlag der CDU-Kommission mit einem leistungsfähigen Gymnasium und einer Oberschule, in der Haupt- und Realschule zusammengeführt werden, nur begrüßen. Es sei sehr zu hoffen, dass sich Niedersachsen diesem Modell nicht entziehen werde.
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