Wolfenbüttel. Einmal selbst Verteidigungsminister sein, Maßnahmen gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) entwickeln oder das Schicksal der Welt im UN-Sicherheitsrat verändern. Das Planspiel der Jugendoffiziere der Bundeswehr „Pol&IS" machte es möglich.
Vom 13. bis 16. Dezember 2016 hatte das Planspiel das Ziel, einen erfahrbaren Einblick in die Zusammenhänge internationaler Politik zu geben. So hatten die Schülerinnen und Schüler aus dem 12. Jahrgang des Politik-Leistungskurses in der Rolle von Regierungsmitgliedern sowohl mit der Austrocknung des Aralsees als auch mit Angriffen der FARC-Rebellen zu kämpfen. Da China sein Überbevölkerungsproblem nicht ausreichend beachtete, kam es sogar zu inneren Konflikten, die in der Absetzung der Wirtschaftsministerin gipfelten. Doch auf den UN-Generalversammlungen stellten NGOs schon früh im Spiel das eigentliche Hauptproblem dieser von den erschaffenen Pol&IS-Welt heraus: Müll. Die Müllproduktion der Wirtschafts- und Energiezentren der einzelnen Pol&IS-Staaten war bald schon so groß, dass sich globale Auswirkungen zeigten, die nicht mehr aufzuhalten waren.
Die Simulation läuft in Phasen ab, die jeweils ein Pol&IS-Jahr darstellen. Nachdem sich die Schüler in ihren Kabinettssitzungen beraten hatten, schlossen sie Bündnisse mit anderen Staaten und handelten untereinander mit Agrar- und Industriegütern. In von den Jugendoffizieren eigens dafür produzierten Nachrichten wurden die Staaten mit neuen Problemen konfrontiert oder für wirkungsvolle Programme gegen diese Probleme belohnt. Die Schüler wurden so sehr von der Simulation gepackt, dass sie selbst beim Abendessen und weit über die eigentliche Tagesspielzeit hinaus noch weiterverhandelten.
Positive Kritik
Dass die Simulation von den Jugendoffizieren Andreas Zimmermann und Daniel Günther durchgeführt wurde, war ein großer Vorteil für die Schüler, da genau diese das Planspiel in puncto Verwobenheit und Komplexität jedes Jahr weiterentwickeln, um den Schülern ein immer realistischeres und anspruchsvolleres Spielerlebnis zu ermöglichen. Aus diesem Grund war auch die Reflexions- und Kritikrunde am Ende der vier Spieltage entsprechend ausführlich gestaltet. So kritisch die Schüler den Spagat zwischen Realismus und Vereinfachung sahen, so begeistert waren sie vom Spielspaß der Simulation.
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