Wolfenbüttel. Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier hat am heutigen Mittwoch Bürgermeister Ivica Lukanic offiziell die ersten zwei Förderbescheide für Maßnahmen im Rahmen des Sofortprogramms "Perspektive Innenstadt!" überreicht. Die jetzt zugesagten Fördermittel in Höhe von 114.300 Euro sollen für die Installation eines Trinkbrunnens auf dem Stadtmarkt sowie eine neue touristische Ausschilderung mit digitalen Schnittstellen eingesetzt werden.
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Mit Mitteln der Europäischen Union hat das Land Niedersachsen das Förderprogramm "Perspektive Innenstadt" ins Leben gerufen, um die Stadtzentren dabei zu unterstützen, sich nach der Corona-Pandemie zukunftssicher aufzustellen. Hierfür konnten sich die Städte Projekte überlegen und gemäß Förderbedingungen beantragen. So hat die Stadt Wolfenbüttel noch eine ganze Menge Vorhaben auf ihrer Liste stehen, die ebenfalls auf einen Förderbescheid warten.
Stadt geht in Vorleistung
Und die Zeit drängt, denn bis Ende März 2023 müssen die Vorhaben abgerechnet sein. Ein enges Zeitfenster, das auch Bürgermeister Ivica Lukanic kritisiert und für das sich laut Staatssekretär Wunderling-Weilbier die Europäische Kommission verantwortlich zeichnet. Daran drehen könne man offenbar nichts mehr. Die Stadt geht bei den Umsetzungen der einzelnen Vorhaben mittlerweile in Vorleistung und damit ins eigene finanzielle Risiko. Das sieht Wunderling-Weilbier aber als sehr gering an.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen hätten sich, so der Staatssekretär, alle Städte in Niedersachsen am Sofortprogramm beteiligt und zusammen mehr als 1.000 Förderanträge eingereicht. Die Stadt Wolfenbüttel sei hierunter mit Fleiß aufgefallen und habe sogar mehr beantragt, als für sie reserviert war. Die von der Stadtverwaltung entwickelten Projektvorhaben bezeichnete er als "unglaublich tolle Ideen."
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Trinkbrunnen war in der Politik umstritten
Darunter fällt auch die Installation eines Trinkbrunnens auf dem Stadtmarkt, das, wie der Bürgermeister anmerkte, in der Politik das umstrittenste Vorhaben gewesen sei. "Mit der Installation eines Trinkbrunnens steigert die Stadt unmittelbar die Aufenthaltsqualität auf dem Stadtmarkt, indem sie die Einwohnerinnen und Einwohner genau wie Besucherinnen und Besucher zum Verweilen einladen", meint Wunderling-Weilbier. Auch ohne den Erwerb von Getränken könnten die Menschen hier ihren Durst löschen und würden zudem noch Plastik einsparen, wenn direkt aus dem Wasserspender getrunken oder das Wasser in Mehrwegflaschen abgefüllt werde. Nach derzeitigem Planungsstand soll der Brunnen, je nach Terminkalender der Bauarbeiter, Mitte bis Ende August errichtet werden. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel "Förderung bewilligt - Trinkbrunnen kommt in Kürze".
Um den Weg in die Wolfenbütteler Innenstadt leichter zu finden, soll mit dem Geld aus dem zweiten Förderbescheid die touristische Ausschilderung von der A36 bis zum Innenstadtbereich neu konzipiert werden. „Rad- und Fußgänger sowie Autofahrerinnen und Autofahrer sollen gleichermaßen von der neuen Ausschilderung profitieren. So steigert die Stadt Wolfenbüttel ihre Attraktivität vor allem für Besucherinnen und Besucher", so Wunderling-Weilbier.
"Einzelhandel ist nicht die alleinige Rettung"
Ivica Lukanic freut sich über die nun erteilten ersten Förderzusagen und die Möglichkeiten neue Wege zur Attraktivitätssteigerung in der Innenstadt auszuprobieren. "Seit 30 Jahren befassen wir uns mit dem Niedergang der Innenstädte. Wir befassen uns aber mit nichts anderem als dem Einzelhandel, der nicht die alleinige Rettung der Innenstädte ist", so Lukanic. Mit der hohen Fördersumme von 90 Prozent könnten jetzt Projekte umgesetzt werden, die man sonst vielleicht nicht angegangen wäre.
Die Projekte in der Übersicht
Diese Projekte führt die Stadt Wolfenbüttel durch: Nachhaltigkeitskonzept für Veranstaltungen (53.550 Euro), Bürgerbeteiligung "TeamDialog" (115.000 Euro), neue Ausschilderungen und Parkleitsystem (409.896 Euro), ein Community-Work-Space als Wissensort Wolfenbüttel (327.210 Euro), "Laden auf Zeit" als PopUp-Store (75.000 Euro), Kampagne zur Digitalisierung des Citygutscheins (59.500 Euro), Digitalisierung der Wasserwege (85.085 Euro), Stromversorgung Weihnachtsbeleuchtung und Ersatz für abgängige Palettenmöbel (97.223 Euro), große Weihnachtskugel mit Sitzbereich zum Verweilen (67.830 Euro), Nutzung eines Leerstands als Fahrradparkhaus (94.992 Euro), Konzeptionierung von Mobilitätspunkten in der Okerstraße und der Dr. Heinrich-Jasper-Str. (81.227 Euro), Mehrwegwerbekampagne für Gastronomie (40.000 Euro), Einstellung eines Citymanagers bei der IWW (30.000 Euro), Aufstellung eines Trinkbrunnens (55.000 Euro), mobile Pflanzkübel für die Fußgängerzone (200.000 Euro), Planungskosten Neugestaltung des Stadtmarktes (70.000 Euro), Nutzungskonzept "Kloster zur Ehre Gottes" (65.000 Euro).
Das ursprünglich geplante Projekt der Mini-Hubs könne aufgrund fehlender personeller Ressourcen nicht durchgeführt werden. Ebenso habe man sich vom Projekt "Digitale Fitness" verabschieden müssen.
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