"Projekt-Wellcome" hilft, wo die Familie fehlt

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| Foto: Anke Donner9



Wolfenbüttel. Im Rahmen ihrer Fördertätigkeit in diesem Jahr hat die Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung auch das "Projekt Wellcome" unterstützt. Manja Puschnerus und Prof. Dr. Christoph Helm vom Stiftungsvorstand besuchten am Vormittag eine Familie, die Hilfe von "Wellcome" in Anspruch nahm.

Auf diese Weise konnte sich die Stiftung davon überzeugen, wie das gespendete Geld investiert wurde. Wie sinnvoll gerade hier die Unterstützung der Einrichtung "Wellcome" und die der Stiftung ist, erklärte Mutter Jennifer B.

"Unsere Tochter Matilda ist unsere drittes Kind und war besonders in den ersten Lebensmonaten sehr anspruchsvoll. Sie schrie viel und lässt sich auch heute noch nur von bestimmten Personen auf den Arm nehmen. Mir ist dann da Projekt "Welcome" wieder in den Sinn gekommen, dessen Hilfe ich schon bei der Geburt meiner zweiten Tochter in Anspruch nahm. Damals erkannten wir aber, dass die Unterstützung nicht notwendig war. Als Matilda geboren wurde, wandte ich mich schnell an Frau Wald von Welcome", erklärt Jennifer B., deren Mann nur an den Wochenende zuhause bei der Familie ist.

"Frau B ist unter der Woche praktisch alleinerziehend. Der Mann ist arbeiten und die Großeltern der Kinder stehen nicht zur Verfügung. Hier helfen wir mit unseren ehrenamtlichen Helferinnen. Diese kommen ein bis zwei Mal in der Woche zu den Familien und helfen bei der Alltagsbewältigung", so die Diplom-Pädagogin Annette Wald, Koordinatorin Welcome.

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Prof. Dr. Christoph Helm schloss Baby Matilda gleich in sein Herz. Foto: Anke Donner)



"Mir hat das sehr geholfen und ich konnte ganz banale Dinge erledigen wie Arzt-und Friseurtermine wahrnehmen, oder Essen kochen ohne ein Kind auf dem Arm zu haben, während ich im Topf rühre. Ich habe die Hilfe sehr genossen und habe nur gute Erfahrung mit dem Projekt gemacht. Ich würde die Hilfe, wäre unsere Familienplanung jetzt nicht abgeschlossen, jederzeit wieder in Anspruch nehmen", so Jennifer B. weiter.

Die dreifach-Mama wurde sechs Monate von "ihrer" ehrenamtlichen Helferin Christina Graumann tatkräftig unterstützt. "Oft ist Frau Graumann einfach nur mit Matilda spazieren gegangen, während ich andere Dinge erledigt habe. Sie hat sich einfach komplett auf unsere Bedürfnisse eingestellt", erzählt Jennifer B. dankbar.

Christina Graumann ist seit dem vergangenen Jahr bei "Wellcome" dabei und ihr erster Fall war die Familie B. "Mir hat die Aufgabe hier sehr viel Spaß gemacht. Ich habe selber zwei Kinder und kenne das aus meiner Erfahrung, dass man sich gegenseitig unterstützt. Als ich gehört habe, dass man solch ein Projekt hier im Landkreis bietet, habe ich mich gleich gemeldet", erklärt Christina Graumann.

Das Wellcome-Team in Wolfenbüttel existiert seit über sechs Jahren und hat seinen Sitz in der Evangelischen Familienbildungsstätte. Die derzeitige Koordinatorin ist die Diplom-Pädagogin Annette Wald, die das Projekt  mit fünf Stunden in der Woche betreut. Das Team besteht zurzeit aus elf ehrenamtlichen Helfern, die aktuell sieben Familien im Landkreis betreuen. Finanziert wird das Projekt durch kleine Beiträge, die den Familien in Rechnung gestellt werden. "das tun wir aber auch nur dann, wenn wir wissen, dass die Familien das Geld aufbringen können. Bei den Fällen, wo die finanzielle Lage nicht so gut ist, springen wir mi den Spendengeldern ein, oder erheben ganz geringe Beiträge", erklärt Annette Wald.

Die Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung hat das Projekt in diesem Jahr mit einer Spende aus der Stiftung unterstützt und konnte am Beispiel der Familie B. erleben, wie gut ihr Geld hier aufgehoben ist. "Wir haben das Projekt ja schon zum zweiten Mal unterstütz. Die klassische Familienstruktur, wie wir sie vielleicht noch kennen, gibt es heutzutage oft nicht mehr und  bilden ein absolute Ausnahme. Wir freuen uns sehr, dass wir hier helfen konnten", so Stiftungs-Vorstand Prof.Dr. Christoph Helm begeistert und schloss die kleine Matilda gleich in sein Herz.

"Wir sind wirklich begeistert von so viel ehrenamtlichen Engagement. Das Team macht seine Arbeit mit viel Liebe, das merkt man sofort. Davon könnte sich so mancher eine Scheibe abschneiden", fügt Manja Puschnerus hinzu.

Und für die junge Mutter steht fest: "Der Gedanke ist schon jetzt da, irgendwann etwas zurückzugeben. Wenn meine Kinder größer sind und ich mehr Zeit habe, werde ich sicher bei Frau Wald anrufen und sagen 'so, die Kinder sind jetzt groß und Sie können mich in ihre Kartei aufnehmen'", verspricht Jennifer B.






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