Reduziertes U21-Ticket oder Azubi-Ticket? - Ministerium stellt U21-Niedersachsenticket vor

Der jugendpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion sieht Nachbesserungsbedarf.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Region. Ab dem 13. Dezember können Jugendliche und junge Erwachsene unter 21 Jahren mit einem neuen Fahrkartenangebot günstig und regelmäßig in allen Nahverkehrszügen in Niedersachsen unterwegs sein. Die neue „U21FreizeitKarte Niedersachsen" des Niedersachsentarifs, dem gemeinsamen Nahverkehrstarif aller Eisenbahnverkehrsunternehmen in Niedersachsen wurde am heutigen Freitag vorgestellt. Mit dem neuen Angebot sollen unter 21-Jährige einen Monat lang auf der Schiene durchs ganze Land fahren können, etwa von Göttingen bis Cuxhaven und von Bad Bentheim bis Helmstedt, sowie nach Bremen und Hamburg: Von Montag bis Freitag ab 14:00 Uhr und außerdem an Wochenenden, Feiertagen sowie in allen niedersächsischen Schulferien den ganzen Tag. Dies berichtet das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung in einer Pressemitteilung. Der jugendpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag kritisiert, dass das Ticket zu kurz greife, ein Azubi-Ticket sei die bessere Möglichkeit gewesen.


Dazu erklärt Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann: „Die Einführung der neuen U21-Karte freut mich sehr. Sie steigert die Attraktivität des Nahverkehrs auf der Schiene für junge Leute, insbesondere auch für Schülerinnen, Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende. Gleichzeitig verbessern wir deutlich die umweltfreundliche, flexible und kostengünstige Mobilität dieser Zielgruppe, insbesondere in ländlichen Regionen. Erstmals schaffen wir für den Freizeitverkehr auf der Schiene ein landesweit gültiges Schüler- und Azubi-Ticket. Die U21-Karte ist damit ein erster wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem preislich attraktiven und flexiblen Ticketangebot für Schüler und Azubis im gesamten Nahverkehr in Niedersachsen, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht."

Der Geschäftsführer der Niedersachsentarif-Gesellschaft (NITAG), Andreas Meyer, ergänzt: „Wir sehen unser neues Angebot als wichtigen Beitrag, für junge Menschen landesweit die Nutzung des SPNV noch attraktiver zu gestalten. Und wir freuen uns, dass auch das Land Niedersachsen hinter der Einführung steht und diese auch unterstützen möchte."

Niedersachsenweite Monatskarte ab 29 Euro


Die „U21FreizeitKarte Niedersachsen" soll als Monatskarte für 29 Euro und als Jahresabo für 25 Euro pro Monat angeboten werden und auf allen Schienennahverkehrsstrecken, auf denen auch das Niedersachsen-Ticket gilt, gültig sein - also in ganz Niedersachsen sowie auch für Fahrten nach Bremen, Hamburg, Hengelo sowie zu einigen angrenzenden Stationen in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Es soll zunächst als Pilotprojekt für zwei Jahre eingeführt werden.

Das Verkehrsministerium hat an der Entwicklung dieses Angebots mitgearbeitet. Es plant daher, Werbe-, Kommunikations- und Informationsmaßnahmen für die neue U21-Karte finanziell zu unterstützen, damit dieses schnellstmöglich und flächendeckend bei der Zielgruppe bekannt wird. Außerdem sollen zügig erste Erkenntnisse zur Nutzung des Tickets gesammelt und evaluiert werden, so dass über eine mögliche Weiterentwicklung oder dauerhafte Fortsetzung des Tickets entschieden werden kann.

FDP äußert Kritik



Zu der vorgestellten U21FreizeitKarte Niedersachsen sagt der jugendpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Lars Alt:

"Die U21-Freizeitkarte ist eine verpasste Chance und geht am Bedarf junger Menschen vorbei. Ein Azubi-Ticket wäre die deutlich bessere Option gewesen und hätte Auszubildenden die notwendige Anerkennung gegeben. Es ist verwunderlich, dass das zugesagte Azubi-Ticket aus dem Haushalt gestrichen wurde, jetzt aber Geld für ein Freizeitticket da ist. Die Altersgrenze wurde weitestgehend willkürlich gesetzt und spaltet junge Menschen. Statt eines Freizeittickets wäre der Einstieg in eine gebührenfreie Schülerbeförderung in der Oberstufe und ein Azubi-Ticket der bessere Weg gewesen. Junge Menschen haben mehr als einen Trostpreis verdient."


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