Reichsbanner will neue Gedenkstele in Wolfenbüttel errichten

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold will für einen ihrer Mitbegründer eine Gedenkstele in Wolfenbüttel errichten. Hans Witte war Anfang der 1920er Jahre eine der entscheidenden Figuren der Gruppierung.

Der Physiker und Lehrer Hans Witte soll eine Gedenkstele auf dem Friedhof in der Lindener Straße erhalten.
Der Physiker und Lehrer Hans Witte soll eine Gedenkstele auf dem Friedhof in der Lindener Straße erhalten. | Foto: Rudolf Fricke

Wolfenbüttel/Hannover. Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold will in Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfenbüttel eine Gedenkstelle für den Wolfenbütteler Lehrer und Physiker Hans Witte errichten. Das berichtet Stadtheimatpfleger Rudolf Fricke in einer Pressemitteilung. Die Stele soll demnach am Friedhof an der Lindener Straße aufgebaut werden, wo Witte begraben liegt.


Mit einer Stele am Liegeplatz seiner Urne auf dem Friedhof an der Lindener Straße will das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold einen seiner regionalen Mitbegründer, den Lehrer und Physiker Prof. Dr. Hans Witte, ehren. Das Reichsbanner wurde in der Weimarer Republik unter der Führung der SPD gegründet, um Veranstaltungen von Demokraten vor Übergriffen von Nazis und Kommunisten zu schützen. Die Kosten soll demnach die Gedenkstätte Deutscher Widerstand aus Berlin übernehmen.

Prof. Dr. Hans Witte stand zunächst als Physiker im Blick der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung, erklärt Stadtheimatpfleger Rudolf Fricke. 1914 erlitt er eine schwere Kriegsverwundung, danach trat er als politisch engagierter Mensch in das Rampenlicht der Öffentlichkeit. Er positionierte sich als vehementer Befürworter des neuen demokratisch organisierten Staatsgefüges, trat unter anderem auch für Reformen des Schulwesens ein.

Kampf gegen die Feinde der Republik


Die Gefahren für den Bestand der Weimarer Republik erkennend, die unter anderem von kommunistisch und völkisch-nationalistisch ausgerichteten Kampfbünden ausgingen, engagierte sich Witte im Schutz der jungen Weimarer Republik. In der Folge betrieb er in Wolfenbüttel und in Braunschweig die Gründung von Ortsgruppen des "Republikschutzbündnisses Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold", der damals republikweit auf drei Millionen Mitglieder kam.

Am vergangenen Wochenende hatten sich rund 50 Vertreter des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und deren Gäste an Wittes Grab eingefunden, um ihm zu Gedenken. Sie hatten eine Stelenattrappe auf dem Urnengrab Hans Wittes aufgestellt. An dieser Stelle soll in Zukunft die tatsächliche Stele stehen.


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