Cremlingen. Hamburg tut es – Berlin und Cremlingen wollen es auch: Aktuell kann der anhaltende Trend zur Rekommunalisierung von Versorgungsnetzen in der Presse verfolgt werden.
Mit knapper Mehrheit haben sich jüngst die Hamburger in einem Bürgerentscheid dafür entschieden, die Stromnetze der Hansestadt zurück zu kaufen. Nicht nur dort: Überall in Deutschland laufen Konzessionen für lokale Stromnetze aus und viele Kommunen wollen sie zurück. So wurden zwischen 2007 und 2012 60 Stadtwerke gegründet und mehr als 170 Stromnetze rekommunalisiert, ebenso Gas- und Fernwärmenetze sowie Wasserbetriebe.
Auch die Gemeinde Cremlingen prüft derzeit die Möglichkeiten, Versorgungsnetze von Strom und Gas in kommunale Hände zu übernehmen, wie Detlef Kaatz, Vorsitzender der SPD Fraktion im Rat der Gemeinde Cremlingen in einer Mitteilung an die Presse erläutert: „Ein gutes Beispiel, dass Versorgungsnetze in öffentlicher Hand auch gut und effizient geführt werden können, ist der Betrieb von Wasser- und Schmutzwasseranlagen vom Wasserverband Weddel-Lehre. Und der Landkreis Wolfenbüttel stärkt durch die Schaffung des Breitbandnetzes den ländlichen Raum und damit die Attraktivität der Dörfer im Landkreis und in der Gemeinde Cremlingen.“
Der Betrieb von Versorgungsnetzen gehöre als Teil der Daseinsvorsorge in die öffentliche Hand und solle von den Kommunen maßgeblich beeinflussbar sein“, so Kaatz weiter. Schließlich werden die Netze von Monopolen betrieben. Die durch den Netzbetrieb zu erwirtschaftenden Gewinne, sollten auch der Gemeinschaft zu gute kommen. „Natürlich werden wir bei allen guten positiven Argumenten darauf achten, dass das Risiko kalkulierbar bleibt. Das versteht sich von selbst und daher haben wir uns auch externen Sachverstand für die bevorstehenden Entscheidungen ins Haus geholt. Das zocken überlassen wir anderen!“
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