Rosenfest: Weltladen mit rosigen Aussichten durch Fair Trade




Wolfenbüttel. Im Rahmen des Rosenfestes am Samstag, 19. Juli 2014 in der Fußgängerzone öffnet der Weltladen Wolfenbüttel in der Okerstraße 10 von 10.00 bis 16.00 Uhr. Der Trägerverein „Werkstatt Solidarische Welt e.V.“ bietet Informationen zu Fair-Trade-Rosen und hält für Interessierte eine Überraschung bereit.

Blumen gelten in Deutschland als allseits beliebtes Geschenk. An manchen Tagen erreicht die Nachfrage besondere Höhepunkte: Rund um den Muttertag, Valentinstag und zu Weihnachten erzielt der Blumenfachhandel ein Viertel seines gesamten Jahresumsatzes. Acht Millionen Rosen werden allein zum Muttertag verschenkt. Trotzdem sind die Arbeitsbedingungen häufig alles andere als rosig. Niedrige Löhne, mangelnder Arbeits- und Gesundheitsschutz und Geschlechtsdiskriminierung sind die Probleme, mit denen die meisten Beschäftigten in der Blumenindustrie zu kämpfen haben. Fair Trade bietet den Menschen einen Ausweg aus der Misere.

Ein Großteil der Schnittblumen stammt aus Ländern wie Kenia und Tansania in Afrika und Ecuador in Südamerika. Die meisten Beschäftigten in der Blumenindustrie haben dort mit niedrigen Löhnen, mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz und Diskriminierung zu kämpfen.

Schon lange verurteilen Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen die schlechten Arbeitsbedingungen für Beschäftigte von Blumenfarmen. Sie werfen der Blumenindustrie unter anderem vor, Löhne unter einem US-Dollar für einen acht bis 12 Stunden Tag zu zahlen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen werden häufig in völlig überfüllten Behausungen untergebracht (Quelle Kenya Human Rights Commission) und müssen mit extrem gefährlichen Chemikalien umgehen, ohne Schutzkleidung zu tragen. Dabei gehen sie täglich das Risiko ein, sich zu vergiften.

Fairtrade schützt die Rechte von Beschäftigten auf Blumenfarmen und stärkt sie langfristig. Die zertifizierten Farmen müssen sich strikt an die Fairtrade-Standards halten. Käufer und Käuferinnen von Fairtrade-Blumen, können sicher sein, dass die Arbeiter und Arbeiterinnen, die ihre Blumen pflanzen, pflegen, pflücken oder verpacken mit Respekt behandelt werden. Das bedeutet gesetzliche Mindestlöhne, sichere soziale Grundrechte, Gewerkschaftsfreiheit, Verbot von ausbeutender Kinderarbeit, Gesundheitsschutz, Schutz der Umwelt.

Die Fair-Trade-Großhändler zahlen eine Prämie, durch die bessere Bedingungen auf Rosenfarmen geschaffen werden können. Der Joint Body, ein Komitee aus Arbeiter‐ und Managementvertretern entscheidet dann gemeinschaftlich über die Verwendung der Prämiengelder. So werden zum Beispiel die Anschaffung von Moskitonetzen, Trinkwasserfiltern und Fahrrädern, der Bau von Kindertagesstätten oder Kantinen, die Unterstützung von Schulen, Weiterbildungsprojekten und Krankenhäusern, Gesundheitsaufklärung und vieles mehr finanziert. Gleichzeitig profitieren die Pflückerinnen und Arbeiter der Farmen von den strengen sozialen und ökologischen Richtlinien zum Beispiel zur Arbeitssicherheit und Mindestlöhnen.


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