Saisonal üblicher Rückgang der Arbeitslosenzahl in Niedersachsen


| Foto: Ado



• deutliche Rückgänge vor allem bei unter 25-Jährigen
• günstige Entwicklung auch in der Grundsicherung spürbar
• Personalnachfrage steigt verhalten an
• bei Beschäftigungsentwicklung bundesweit vorne
Arbeitslosenzahl: 257.182
Veränderung gegenüber Vormonat: -18.020 bzw. -6,5%
Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: -22.366 bzw. -8,0%
Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): 6,4 % (7,0%)
[image=5e1764b5785549ede64ccadc]Im September hat der im Herbst übliche Rückgang der Arbeitslosenzahl im Land Niedersachsen eingesetzt, sie ist auf 257.182 gesunken. Dies waren 6,5% weniger als im Vormonat und 8,0% weniger als im vergangenen Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,4%, vor einem Monat betrug sie 6,9%, vor einem Jahr 7,0%. „Zu einem großen Teil der Entspannung auf dem Arbeitsmarkt tragen die unter 25-Jährigen bei, von denen viele nur übergangsweise im Sommer arbeitslos gemeldet waren. Sie melden sich mit Beginn des neuen Schul- und Ausbildungsjahres wieder ab. Hinzu kommt, dass viele Betriebe ihre neuen Arbeitsverhältnisse erst nach der Ferienzeit beginnen“, erläuterte Klaus Stietenroth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen. Erfreulich ist, dass die günstige Entwicklung nicht nur in der Arbeitslosenversicherung spürbar ist, sondern sich auch in der Grundsicherung bemerkbar macht.

Arbeitsmarkt-Experte Stietenroth: „Für viele Menschen in der Grundsicherung ist es schwierig, eine neue Stelle zu finden. Angesichts knapper werdender Bewerberinnen und Bewerber geben Betriebe ihnen jedoch nun auch häufiger eine Chance – und dies völlig zu Recht. Denn auch unter ihnen sind viele motivierte und qualifizierte Kräfte zu finden.“
Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist leicht angestiegen, sie lag bei 18.625 und somit 2,7% über dem Vormonat. Insgesamt waren in Niedersachsen im September 49.075 offene Stellen gemeldet. Das sind knapp 30% mehr als vor einem Jahr. Anstiege im Bestand gab es beispielsweise im „Verarbeitenden Gewerbe“, in „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz“, im „Baugewerbe“, „Gastgewerbe“, in „Verkehr und Lagerei“ sowie in der Zeitarbeit.

Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Regionaldirektion Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden2. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im September 356.766.

Jugendarbeitslosigkeit
Mit Beginn des neuen Ausbildungs- und Schuljahres ist die Arbeitslosenzahl bei den unter 25- Jährigen, wie zu dieser Jahreszeit üblich, kräftig gesunken. Sie lag im September bei 26.628. Gegenüber dem Vormonat sind dies 6.600 bzw. 19,9% weniger. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der jüngeren Arbeitslosen um 3.032 bzw. 10,2% gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 5,9%. Im Vormonat lag sie bei 7,4%, im Vorjahresmonat bei 6,7%.

Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit hat sich in der Arbeitslosenversicherung stärker bemerkbar gemacht als in der Grundsicherung. In der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen auf 74.149 gesunken, dies sind 10,1% weniger als im Vormonat und 14,9% weniger als im Vorjahr. In der Grundsicherung, die einen höheren Anteil an Langzeitarbeitslosen umfasst, ist die Arbeitslosenzahl auf 183.033 gesunken, dies ist 5,0% weniger als im Vormonat sowie 4,9% weniger als im Vorjahr.

Beschäftigung
Bei der Beschäftigung hat sich der positive Trend fortgesetzt. Nach den vorläufigen hochgerechneten Ergebnissen von Juli 2011 (aktuellster Wert) stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,0% bzw. 72.708 auf rund 2,53 Millionen an. Damit lag das Land Niedersachsen weiterhin bundesweit mit an der Spitze. Zum Vergleich: In den westdeutschen Bundesländern stieg die Zahl
gegenüber dem Vorjahr um 2,6% bzw. 577.959 auf knapp 23 Millionen.


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität