Wolfenbüttel. Monatelang wurde in der Bürgerschaft und in den politischen Gremien über die Schlossplatzumgestaltung debattiert. Im August wurde im Rat ein Entwurf abgesegnet, der Umbau soll demnächst starten. regionalHeute.de hat einmal alles Wissenswertes auf einen Blick zusammengetragen, was es zur Umgestaltung zu wissen gibt.
Im Zuge der Innenstadt-Sanierung stand auch die Umgestaltung des Schlossplatzes auf dem Zettel der Politik und der Bürger. Zur Neugestaltung des Schlossplatzes wurde dann 2015 ein Realisierungswettbewerb ausgelobt, mit dem Ziel, den Schlossplatz und das Bibliotheksquartier wieder stärker mit der Innenstadt und der Fußgängerzone zu verbinden. Ende des Jahres konnte dann ein Entwurf vorgelegt werden, nach dem die Umgestaltung realisiert werden soll. Das Gestaltungskonzept des Siegerentwurf stammt vom Landschaftsarchitekturbüro Mann aus Fulda.
Was soll passieren?
Der Siegerentwurf sieht eine einheitliche Befestigung über den gesamten Platz vor. Durch die Verkehrsführung parallel zum Zeughaus soll eine zusammenhängende Fläche vor dem Schloss entstehen, in deren Mitte ein Carrée mit Brunnen den Platz betonen und zum Verweilen einladen soll. Richtung Osten wird der Platz zur Fahrbahn hin durch eine Baumreihe aus Linden gefasst. An der südlichen Platzseite sind unter einer weiteren Baumreihe Stellplätze angeordnet. Die Verbindung zwischen Fußgängerzone und Schloss soll dadurch betont werden. Gegenüber Kornspeicher und Zeughaus soll die Grünfläche zugunsten der Ausbildung eines Vorplatzes reduziert werden. Der Entwurfsplan sieht darüber hinaus zwei lange Überquerungshilfen südlichen des Zeughauses und in der Einmündung zur Fußgängerzone vor.
Wann geht es los?
Die Neugestaltung des Schlossplatzes ist schon in vollem Gange. „Der detaillierteZeitplan ist aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich, da dieser Bestandteil des Vertrages mit der ausführenden Firma ist“, erklärt Thorsten Raedlein, Pressesprecher der Stadt Wolfenbüttel, auf Anfrage von regionalHeute.de. „Wir werden sicherlich wieder eine Fortschrittsanzeige anbieten, um erreichte Meilensteine darzustellen. Die Fertigstellung ist Ende 2019 vorgesehen“, so Raedlein.
Das sind bisherigen Pläne für die Neugestaltung des Schlossplatzes. Foto: Landschaftsarchitektur Mann
Was kostet das alles?
Die Gesamtkosten der Maßnahme „Neugestaltung Schlossplatz“ liegen bei rund 8,8 Millionen. Durch Förderungen von Bund und Land liegt der Anteil der Stadt bei 5,1 Millionen Euro.
Kleiner „Schönheitsfehler“
Der Entwurf sieht vor, dass die umgestaltete Schlossplatz nicht vollkommen barrierefrei werden wird, sondern nur barrierearm. Das heißt: Das Blindenleitsystem soll, gleich der Farbe des hellbeigen Natursteins auf der Platzfläche und in den Bereichen der Überquerungshilfen und der Bushaltestelle in einem kontrastärmeren rötlichen Natursteinmaterial ausgeführt werden. Die Fahrbahn soll mit einer Flachbordanlage ausgebaut werden. Für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte mit Rollatoren soll es im Bereich der beiden Überquerungsinseln einen Bord geben, der flacher abgerundet ist. Geführt werden Blinde und Sehbehinderte dann anhand der taktilen Leitlinie mit einem ebenfalls schwächeren Leuchtdichtekontrast bis zum Schulwall.
Kritik an Gestaltung
Die FDP und die AfD im Rat der Stadt haben dem Entwurf zur Umgestaltung nicht zugestimmt.Die vorgesehene Verkehrsführung würde nicht den Bedürfnissen der Mitarbeiter und –besucher der Herzog August Bibliothek entsprechen. Der herausragenden Bedeutung der Bibliothek als kulturellem Zentrum der Stadt und der Region würde die vorgesehene Umgestaltung zuwiderlaufen, erklärte die FDP.
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