Schonzeit für Rehwild verkürzen: Linke vermuten Profitgier

von Robert Braumann


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Wolfenbüttel. Am Dienstag berichtete regionalHeute.de, über die geplanten Änderungen bei der Schonzeit für Rehwild, diese soll zukünftig verkürzt werden. Die Linke im Kreistag spricht sich bereits gegen den Vorschlag der Verwaltung aus.


Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion der Linken, Arnfred Stoppok, zuletzt im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen Klimaschutz und Atommüllrückholung ist gegen eine Verkürzung der Schonzeit für Rehwild im Landkreis. Der Fraktionsvorsitzende erläutert: "Die angestrebte Verkürzung der Schonzeit um einen Monat wird von der Verwaltung mit einem unverhältnismäßig steigendem Aufkommen an Wildunfällen begründet. Dies ist zum einen juristisch kein Argument, da hier nur ein erhöhter Wildschaden eine Verkürzung der Schonzeit legitimieren würde. Der bei der Kollision eines Fahrzeugs mit einem Wildtier entstehende Schaden hingegen ist im juristischen Sinne kein Wildschaden sondern wird als Wildunfall bezeichnet. Hierfür lässt das Niedersächsische Jagdgesetz keine Verkürzung der Schonzeit zu.

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Stoppok, Foto: privat



Im Landkreis sind längst nicht alle sanften Wildwechsel-Sicherheitsmaßnahmen ausgeschöpft worden. Zudem ist eine konsequente Steigerung der Unfälle aus den vorgelegten Zahlen nicht ersichtlich. Die Anzahl ist seit 2012 annährend konstant und unterliegt den üblichen Schwankungen. Selbst erfahrene Jäger haben Schwierigkeiten in der Zeit des Haarwechsels, der im April stattfindet, ein Schmalreh von einer Ricke/Geis zu unterscheiden und sicher anzusprechen. Eine Verkürzung der Schonzeit bedeutet faktisch die erhöhte Gefahr des versehentlichen Abschusses trächtiger Ricken und die Möglichkeit mit frischem Wildbret in der Schonzeit extra Gewinne zu machen. Ich vermute, dass dies die wahren Beweggründe für die vehement angestrebte Ausnahmereglung sind."

Wildunfälle anders vorbeugen


Die Linke setze sich für eine schonende Waidwirtschaft ohne unnötige Grausamkeit und frei von Profitgier ein. Dies werde der gebürtige Ohrumer auch in seiner Rede zum Antrag im Kreistag betonen. "Jedem, der diesem Antrag zustimmt, muss klar sein, dass er damit unnötige Grausamkeiten in der Jagd fördert und dem Partikularinteresse eines kleinen Kreises, der ein Interesse der Allgemeinheit vorschiebt, dient. Meine Fraktion fordert, Wildunfällen durch Reflektoren oder akustische Signale vorzubeugen anstatt trächtige Tiere einer Verlängerung des Jagddruckes auszusetzen", so Stoppok abschließend.

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